Inhaltsverzeichnis für den Artikel - Fäkalientank
1. Was ist ein Fäkalientank?
2. Unterschiede: Fäkalientank, Abwassertank & Schmutzwassertank
3. Woraus bestehen Fäkalientanks?
4. Größe, Maße und Fassungsvermögen
5. Fäkalientank mit Zerhacker oder Pumpe?
6. Aufbau & Ausführung moderner Fäkalientanks
7. Geruchsdichte & Hygiene: Gerüche effektiv verhindern
8. Fäkalientank im Wohnmobil & Wohnwagen
9. Zulassung & Normen – was ist DIBt?
10. Fäkalientank Hersteller im Vergleich
11. Auswahlkriterien beim Kauf eines Fäkalientanks
12. Fäkalientank nachrüsten – Schritt für Schritt
13. Reinigung & Pflege des Fäkalientanks
14. Fazit: Welcher Fäkalientank passt zu Ihnen?
1. Was ist ein Fäkalientank?
Ein Fäkalientank ist ein spezieller Behälter zur Aufnahme und Speicherung menschlicher Fäkalien und Spülwasser aus einer mobilen oder stationären Toilette. Er findet seinen Einsatz vor allem in Wohnmobilen, Wohnwagen, Booten sowie in mobilen Sanitärsystemen wie beispielsweise auf Baustellen oder Veranstaltungen. Der Zweck eines Fäkalientanks besteht darin, die anfallenden Abwässer – insbesondere Fäkalien – sicher, hygienisch und geruchsdicht zwischenzuspeichern, bis sie ordnungsgemäß entleert werden können.
Fäkalientanks bestehen in der Regel aus robustem, säurebeständigem Kunststoff wie Polyethylen (PE) und sind so konstruiert, dass sie mechanischen Belastungen, chemischen Einflüssen sowie Temperaturschwankungen standhalten. Das Material ist zudem lebensdauerdicht und besitzt in vielen Fällen eine Zulassung nach DIBt (Deutsches Institut für Bautechnik), was bei der Verwendung in bestimmten Bereichen – wie beispielsweise auf Baustellen oder in gewerblichen Fahrzeugen – vorgeschrieben sein kann.
Die Konstruktion eines Fäkalientanks unterscheidet sich deutlich von herkömmlichen Wassertanks oder Schmutzwassertanks. Während Frischwassertanks für die Lagerung sauberen Wassers und Schmutzwassertanks für leicht verschmutztes Brauchwasser (z. B. aus der Dusche oder vom Abwasch) gedacht sind, müssen Fäkalientanks für den Umgang mit hochbelastetem Abwasser und organischem Material ausgelegt sein. Deshalb verfügen sie über spezielle Merkmale wie dickwandige Gehäuse, besonders dichte Auslassventile und geruchssichere Entlüftungssysteme.
Ein zentrales Merkmal vieler Fäkalientanks ist der sogenannte Zerhacker. Dabei handelt es sich um eine mechanische oder elektrische Vorrichtung, die feste Bestandteile – wie Fäkalien und Toilettenpapier – vor dem Eintritt in den Tank zerkleinert. Dies erleichtert nicht nur die Speicherung, sondern reduziert auch das Risiko von Verstopfungen, fördert die Verteilung im Tankinneren und begünstigt eine spätere, rückstandsfreie Entleerung.
Ein Fäkalientank kann unterschiedliche Größen haben, die sich nach dem jeweiligen Einsatzzweck und dem verfügbaren Einbauraum richten. Gängige Modelle verfügen über ein Fassungsvermögen zwischen 10 und 200 Litern. Kleinere tragbare Tanks, wie sie häufig in Kassetten-Toiletten verbaut sind, sind besonders in Wohnwagen beliebt, während größere, fest eingebaute Fäkalientanks vor allem in autarken Wohnmobilen oder größeren Booten zum Einsatz kommen.
Auch die Geruchsvermeidung ist bei Fäkalientanks ein zentrales Thema. Moderne Modelle sind mit Aktivkohlefiltern, dichten Verschlüssen sowie Belüftungsanschlüssen ausgestattet, die verhindern sollen, dass unangenehme Gerüche in den Innenraum des Fahrzeugs oder Bootes gelangen. Die Kombination aus dichtem Material, professioneller Verarbeitung und einem durchdachten Belüftungssystem trägt entscheidend zur Hygiene und zum Komfort an Bord bei.
Zusätzlich zur Lagerung der Fäkalien dient der Fäkalientank auch als zentraler Bestandteil der Sanitärinfrastruktur mobiler Wohneinheiten. Über eine feste Verbindung zur Bordtoilette – sei es eine Keramik-Toilette mit Spülfunktion oder eine moderne Vakuumtoilette – wird das Abwasser direkt in den Tank geleitet. Je nach System erfolgt die Entleerung des Tanks über einen Auslassstutzen an der Unterseite, einen seitlichen Anschluss für einen Saugschlauch oder über eine mobile Kassette, die von Hand zur Entsorgungsstation getragen wird.
Abgrenzend zu einfachen Abwassertanks, die lediglich leicht verschmutztes Wasser aufnehmen, sind Fäkalientanks in der Regel verpflichtend zu nutzen, sobald eine Toilette mit Spülfunktion eingebaut ist. In einigen Ländern oder Regionen gibt es gesetzliche Vorschriften, die den Einsatz eines bestimmten Tanktyps mit entsprechenden Volumen, Maßen oder Zulassungen regeln – insbesondere dann, wenn Fahrzeuge oder Boote in sensiblen Umweltzonen betrieben werden.
Insgesamt ist der Fäkalientank ein unverzichtbares Element für alle, die auf Reisen oder im Freizeitbereich nicht auf sanitären Komfort verzichten möchten. Er gewährleistet eine hygienische, geruchsarme und umweltgerechte Zwischenlagerung von Fäkalien – sei es für einen Wochenendausflug im Wohnmobil oder für längere Aufenthalte auf hoher See. Je nach Ausführung, Qualität und Zusatzfunktionen lässt sich der Fäkalientank optimal an die individuellen Bedürfnisse anpassen.
2. Unterschiede: Fäkalientank, Abwassertank & Schmutzwassertank
Die Begriffe „Fäkalientank“, „Abwassertank“ und „Schmutzwassertank“ werden im alltäglichen Sprachgebrauch häufig miteinander verwechselt oder synonym verwendet. Dabei gibt es zwischen diesen Tanksystemen bedeutende Unterschiede in Bezug auf Funktion, Konstruktion, Anforderungen und Einsatzbereich. Ein präzises Verständnis dieser Unterschiede ist vor allem für Nutzer von Wohnmobilen, Wohnwagen, Booten sowie mobilen Sanitäranlagen essenziell, um die richtige Tanklösung auszuwählen und eine normgerechte sowie hygienische Entsorgung zu gewährleisten.
Der Fäkalientank – für schwarze Abwässer
Der Fäkalientank ist speziell für die Aufnahme sogenannter „Schwarzwasser“ konzipiert. Damit sind alle Abwässer gemeint, die aus Toilettenanlagen stammen – also eine Mischung aus menschlichen Fäkalien, Urin, Toilettenpapier und Spülwasser. Aufgrund dieser hochbelasteten Inhaltsstoffe muss ein Fäkalientank besonders stabil, chemikalienbeständig und absolut geruchsdicht sein. Die Tanks bestehen in der Regel aus dickwandigem Polyethylen, das resistent gegenüber aggressiven Abbauprodukten aus organischem Material ist.
Typisch für den Fäkalientank sind zudem spezielle Ausstattungsmerkmale wie:
· ein luftdichter Auslass zur hygienischen Entleerung,
· ein Inspektionsdeckel zur Reinigung und Wartung,
· ein Schlauchanschluss für die Entlüftung oder externe Entleerung,
· sowie optional ein Zerhacker, der Fäkalien und Toilettenpapier zerkleinert und so das Volumen reduziert sowie Verstopfungen verhindert.
Fäkalientanks werden sowohl in fest eingebauten Systemen – etwa in autarken Wohnmobilen oder Booten – verwendet als auch als mobile Kassettenlösung in kompakten Toilettensystemen. Aufgrund der besonderen Belastung durch Fäkalien unterliegen diese Tanks teilweise strengeren Zulassungsvorgaben, wie zum Beispiel den Anforderungen des DIBt (Deutsches Institut für Bautechnik), vor allem bei gewerblicher oder öffentlicher Nutzung.
Der Abwassertank – der Sammelbegriff
Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Begriff „Abwassertank“ oft als Oberbegriff für sämtliche Tanksysteme verwendet, in denen gebrauchtes Wasser gesammelt wird – unabhängig davon, ob es sich um Grauwasser oder Schwarzwasser handelt. Im engeren technischen Sinn ist jedoch meist der Tank für Grauwasser gemeint, also für leicht verschmutztes Abwasser aus Waschbecken, Duschen oder Küchen. Der Abwassertank ist damit näher am Schmutzwassertank angesiedelt als am Fäkalientank, obwohl die Begriffe in der Praxis nicht immer trennscharf verwendet werden.
Ein echter Abwassertank ist so konstruiert, dass er Flüssigkeiten aufnimmt, die keine festen Fäkalien enthalten. Seine Anforderungen sind daher weniger streng als beim Fäkalientank. Die Materialien müssen beständig gegenüber Seifen, Reinigungsmitteln, Fett und Temperaturdifferenzen sein, jedoch ist eine vollständige Geruchsdichtigkeit meist nicht zwingend notwendig, da Grauwasser in der Regel weniger geruchsintensiv ist als Schwarzwasser.
Einige Modelle besitzen dennoch integrierte Entlüftungssysteme und lassen sich leicht reinigen, da sich auch in Grauwasser mit der Zeit Ablagerungen und Biofilme bilden können. Ein Vorteil des separaten Abwassertanks ist die Entlastung des Fäkalientanks: In Systemen mit getrennter Führung von Grau- und Schwarzwasser lassen sich die Entsorgungsintervalle verlängern, was vor allem bei längeren Reisen oder autarkem Camping ein großer Vorteil ist.
Der Schmutzwassertank – spezialisiert für Grauwasser
Der Begriff „Schmutzwassertank“ ist spezifischer und wird in der Regel verwendet, um den Tank zu bezeichnen, der ausschließlich Grauwasser, also „leicht verschmutztes“ Abwasser aus dem Waschbecken, der Dusche oder der Küche, aufnimmt. Es handelt sich dabei um Wasser, das zwar keine Fäkalien enthält, aber dennoch nicht einfach in die Umwelt abgegeben werden darf. Schmutzwasser kann Seifenreste, Essenspartikel, Reinigungsmittel und Fette enthalten, die das Grundwasser oder Oberflächengewässer belasten würden.
Schmutzwassertanks bestehen oft ebenfalls aus Polyethylen oder vergleichbarem Kunststoffmaterial, jedoch mit geringeren Wandstärken und weniger aufwändigen Verschlusssystemen als Fäkalientanks. In der Regel reicht ein einfacher Auslass mit Schlauchanschluss, um das Wasser bei Bedarf zu entsorgen. Diese Tanks sind meist leichter, einfacher zu installieren und kostengünstiger. In Wohnmobilen oder Wohnwagen findet man den Schmutzwassertank häufig im Unterboden verbaut oder als herausnehmbare Einheit unter dem Fahrzeugrahmen montiert.
Besonderheiten sind bei Winterbetrieb zu beachten, da sich im Grauwasser schneller Eis bildet als in Schwarzwasser. Deshalb werden manche Schmutzwassertanks beheizt oder isoliert verbaut, um ein Einfrieren zu verhindern. Auch wenn Schmutzwassertanks in vielen Ländern nicht so streng geregelt sind wie Fäkalientanks, gelten dennoch Umweltvorschriften zur fachgerechten Entsorgung – eine ungefilterte Ableitung in die Natur ist in der Regel verboten.
Warum die Unterscheidung wichtig ist
Die genaue Unterscheidung zwischen Fäkalientank, Abwassertank und Schmutzwassertank ist in mehrfacher Hinsicht entscheidend:
1. Planung und Installation: Je nach Fahrzeugtyp, Reisedauer und Komfortanspruch muss ein passendes Tanksystem gewählt werden. Die Trennung von Grau- und Schwarzwasser kann Wartung und Entleerung erheblich vereinfachen.
2. Hygiene: Ein Fäkalientank muss deutlich höheren hygienischen Anforderungen genügen. Die Entleerung erfordert spezielle Vorkehrungen, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden.
3. Zulassung & Umweltrecht: In bestimmten Ländern oder Einsatzbereichen (z. B. gewerblicher Betrieb, öffentliche Veranstaltungen, Nationalparks) gelten gesetzliche Vorschriften, die eine eindeutige Trennung und Zulassung vorschreiben – insbesondere in Bezug auf Fäkalien.
4. Geruchsmanagement: Nur Fäkalientanks sind vollständig auf die sichere Lagerung von Fäkalien mit hoher Geruchsbildung ausgelegt. Der Einsatz eines falschen Tanksystems kann zu starken Geruchsproblemen und unhygienischen Zuständen führen.
5. Entsorgung: Während Grauwasser vielerorts einfacher entsorgt werden kann, muss Schwarzwasser zwingend an speziellen Entsorgungsstationen oder Kläranlagen abgegeben werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Der Fäkalientank ist speziell für die Aufnahme von Fäkalien und Toilettenabwasser konzipiert, der Abwassertank ist ein übergeordneter Begriff für sämtliche Abwasserbehälter, und der Schmutzwassertank ist vorrangig für Grauwasser aus Dusche, Küche oder Waschbecken vorgesehen. Wer sein Fahrzeug, Boot oder mobiles System professionell ausstatten will, sollte diese Unterscheidungen genau kennen und bei der Planung, Auswahl und Wartung der Tanksysteme konsequent berücksichtigen.
3. Woraus bestehen Fäkalientanks?
Fäkalientanks müssen extremen Anforderungen standhalten – sie speichern hochbelastetes Schwarzwasser, das neben menschlichen Fäkalien auch Urin, Toilettenpapier und Spülwasser enthält. Zusätzlich müssen sie geruchsdicht, widerstandsfähig gegen chemische und biologische Einflüsse und mechanisch belastbar sein. Daher spielt das verwendete Material eine zentrale Rolle für die Funktion, Langlebigkeit und Hygiene eines Fäkalientanks. Die überwiegende Mehrheit moderner Fäkalientanks besteht aus robustem Kunststoff, wobei Polyethylen (PE) heute als der dominierende Werkstoff gilt.
Polyethylen (PE) – der Standard in der Fäkalientank-Herstellung
Polyethylen ist ein thermoplastischer Kunststoff, der sich durch eine hohe chemische Beständigkeit, Flexibilität und Stabilität auszeichnet. Für den Bau von Fäkalientanks wird meist hochdichtes Polyethylen (HD-PE) verwendet, da es besonders zäh und widerstandsfähig gegen Risse, Stöße und Verformungen ist. Es besitzt zudem eine gute UV-Beständigkeit, was vor allem bei außenliegenden Tanks im Wohnmobil- oder Bootsbereich wichtig ist.
Polyethylen ist gegenüber Fäkalien, Urin, Desinfektionsmitteln und Chemikalien, wie sie zur Tankreinigung eingesetzt werden, beständig. Das Material nimmt keine Feuchtigkeit auf, was bedeutet, dass es weder aufquillt noch durch mikrobiellen Befall geschädigt wird. Diese Eigenschaften machen es zum idealen Werkstoff für Anwendungen, bei denen Hygiene und Dichtigkeit im Vordergrund stehen. Auch unangenehme Gerüche dringen bei PE-Tanks kaum durch die Materialwandung – ein entscheidender Vorteil für den Einsatz in engen Fahrzeugkabinen.
Ein weiterer Pluspunkt von Polyethylen ist die Flexibilität bei der Herstellung: Durch Rotationsguss (Rotomoulding) oder Tiefziehen können Hersteller nahezu jede gewünschte Tankform und -größe realisieren. Dadurch lassen sich Fäkalientanks optimal an den vorhandenen Bauraum anpassen, sei es in einem kompakten Wohnwagen oder unter dem Boden eines Expeditionsfahrzeugs.
Alternative Materialien – selten, aber möglich
Neben Polyethylen werden vereinzelt auch andere Kunststoffe oder Materialkombinationen verwendet. Dazu zählen beispielsweise:
· Polypropylen (PP): Ebenfalls chemikalienresistent und thermoplastisch, wird aber seltener verwendet, da es spröder als PE ist und höhere Anforderungen an die Verarbeitung stellt.
· GFK (glasfaserverstärkter Kunststoff): Wird gelegentlich bei besonders großen Tanksystemen oder in Bootsbau-Sonderanfertigungen eingesetzt. GFK-Tanks sind extrem stabil und widerstandsfähig, allerdings schwerer und teurer in der Herstellung.
· Edelstahl: Nur in industriellen oder maritimen Großanwendungen relevant. Für mobile Sanitäreinrichtungen im Freizeitbereich ist Edelstahl wegen des hohen Gewichts, der aufwendigen Verarbeitung und der Korrosionsanfälligkeit an Schweißnähten wenig praktikabel.
In der Praxis dominieren jedoch klar die Polyethylen-Tanks. Selbst bei renommierten Herstellern wie Thetford, Osculati oder Oceantec, die als Marktführer im Bereich mobiler Sanitäreinrichtungen gelten, besteht der Großteil der angebotenen Fäkalientanks aus rotationsgeformtem Polyethylen.
Wandstärke, Bauform und technische Merkmale
Nicht nur das Material selbst, sondern auch dessen Verarbeitung entscheidet über die Qualität eines Fäkalientanks. Eine zentrale Rolle spielt hierbei die Wandstärke. Hochwertige Tanks weisen Wandstärken von 6 bis 12 mm auf, was sie nicht nur besonders stabil macht, sondern auch die Bildung von Rissen oder Deformationen unter Druck verhindert. Dünnwandige Modelle sind deutlich anfälliger für Verformung, insbesondere wenn der Tank unter Belastung steht (z. B. durch Vibrationen oder wechselnden Füllstand während der Fahrt).
Die Bauform muss so gewählt sein, dass sich kein Schmutz in Ecken ablagert und der Tank vollständig entleert werden kann. Abgerundete Ecken, glatte Innenflächen und eine geneigte Bodenfläche erleichtern sowohl die Reinigung als auch die vollständige Entleerung.
Darüber hinaus verfügen viele Fäkalientanks über integrierte Versteifungsrippen, die das Material zusätzlich stabilisieren, ohne das Gewicht stark zu erhöhen. Diese Strukturmaßnahmen verhindern ein Aufblähen des Tanks bei Druckaufbau oder bei hohen Umgebungstemperaturen.
Geruchsdichtheit und hygienische Eigenschaften
Ein wesentliches Kriterium für Fäkalientanks ist die absolute Geruchsdichtheit. Hier spielt das verwendete Material ebenfalls eine entscheidende Rolle. Polyethylen ist praktisch geruchsimpermeabel – das heißt, es lässt keine Gase durch die Tankwand dringen. Dennoch wird die Geruchsdichtheit maßgeblich durch die Verbindungselemente beeinflusst. Ein Fäkalientank ist nur dann wirklich geruchsdicht, wenn sämtliche Öffnungen, Deckel, Dichtungen und Schlauchanschlüsse perfekt schließen.
Hochwertige Modelle verfügen über:
· Verschraubbare, gedichtete Inspektionsdeckel zur Reinigung,
· gasdichte Auslässe mit Verriegelung,
· standardisierte Schlauchanschlüsse mit Dichtgummis oder Gewindeverbindungen,
· optionale Anschlüsse für Entlüftungssysteme oder Aktivkohlefilter.
Die hygienischen Anforderungen an Fäkalientanks gehen über die bloße Dichtigkeit hinaus. Die Innenflächen sollten möglichst glatt und porenfrei sein, um Ablagerungen zu vermeiden. Zusätzlich empfiehlt sich die Verwendung von desinfektionsmittelresistenten Materialien, da regelmäßige Tankreinigungen mit Chlor-, Alkohol- oder Enzym-basierten Reinigern erfolgen.
Recycelbarkeit und Umweltaspekte
Ein Aspekt, der zunehmend in den Fokus rückt, ist die Nachhaltigkeit. Polyethylen ist grundsätzlich gut recycelbar, sofern es sortenrein gesammelt und aufbereitet wird. Einige Hersteller bieten bereits Tanks aus recyceltem PE an, die den gleichen technischen Anforderungen genügen wie Neuware. In Verbindung mit einer langen Lebensdauer – hochwertige Fäkalientanks halten bei sachgemäßem Gebrauch oft über 10 Jahre – stellt dies eine vergleichsweise umweltschonende Lösung dar.
Ein weiterer Umweltaspekt betrifft die Reinigung: Tanks mit glatten Innenwänden und gut durchdachter Entleerungstechnik benötigen weniger Wasser und Reinigungsmittel – ein wichtiger Punkt für nachhaltiges Reisen, insbesondere beim autarken Camping oder auf Booten ohne ständigen Zugang zu Frischwasser.
Fazit
Moderne Fäkalientanks bestehen fast ausschließlich aus hochdichtem Polyethylen – und das aus gutem Grund: Dieses Material vereint hohe chemische Beständigkeit, Flexibilität, Langlebigkeit und Geruchsdichtheit in idealer Weise. Obendrein ist es leicht zu verarbeiten, langlebig, unempfindlich gegenüber Temperaturschwankungen und bei richtiger Verarbeitung absolut dicht. Die Kombination aus durchdachter Formgebung, robuster Wandstärke und präziser Ausstattung sorgt dafür, dass Fäkalientanks ihre anspruchsvolle Aufgabe über Jahre hinweg zuverlässig erfüllen.
4. Größe, Maße und Fassungsvermögen
Die Wahl der richtigen Größe, Maße und des Fassungsvermögens eines Fäkalientanks ist ein zentrales Entscheidungskriterium für den effizienten und komfortablen Betrieb eines mobilen Sanitärsystems – sei es in einem Wohnmobil, Wohnwagen, Boot oder auf einer Baustelle. Dabei geht es nicht nur um die schiere Literzahl des Tanks, sondern auch um dessen Abmessungen, Formfaktor, Einbaulage sowie das Verhältnis von Tankvolumen zu Nutzungsdauer und Personenanzahl. Ein optimal dimensionierter Fäkalientank erhöht die Autarkiezeit, vereinfacht die Entleerung und reduziert die Wartungsintervalle.
Fassungsvermögen in Litern – wie viel ist genug?
Das Fassungsvermögen eines Fäkalientanks wird in Litern angegeben und variiert je nach Anwendung zwischen etwa 10 und über 200 Litern. Tragbare Kassettenlösungen für Wohnwagen und kompakte Camper verfügen häufig über Volumina zwischen 10 und 25 Litern, während fest installierte Fäkalientanks in größeren Wohnmobilen, Expeditionsfahrzeugen oder Booten mit 60 bis 120 Litern oder mehr ausgestattet sein können.
Als Faustregel gilt:
· 1 bis 2 Personen, kurze Reisen (1–2 Tage): 10–25 Liter
· 2 bis 4 Personen, Wochenendausflüge: 30–60 Liter
· 4+ Personen, längere Reisen oder Autarkie: 80–120+ Liter
Dabei muss bedacht werden, dass ein durchschnittlicher Toilettengang mit Spülung etwa 1,5 bis 2,5 Liter verbraucht. Wer also mit vier Personen unterwegs ist und täglich mehrmals die Toilette benutzt, benötigt einen entsprechend großen Tank oder muss regelmäßig entleeren.
Nettovolumen vs. Bruttovolumen
Wichtig ist die Unterscheidung zwischen Bruttovolumen (theoretisches Gesamtvolumen des Tanks) und Nettovolumen (tatsächlich nutzbares Volumen). Durch konstruktive Elemente wie Schwallwände, Steigungen im Tankboden, Einbauten für Auslass oder Schlauchanschlüsse sowie Sicherheitsreserven zur Geruchsvermeidung oder Druckausgleich kann das Nettovolumen um 10–20 % unter dem Bruttovolumen liegen. Hochwertige Hersteller geben beide Werte transparent an – für den Nutzer ist das Nettovolumen entscheidend, da es die reale Kapazität beschreibt.
Maße: BxLxH – der Tank muss passen
Neben dem Volumen sind die äußeren Maße des Fäkalientanks entscheidend, insbesondere wenn dieser in engen Bauräumen – etwa im Unterboden eines Wohnmobils, unter einer Sitzbank oder im Bootsrumpf – eingebaut werden soll. Die Angabe erfolgt klassisch in Breite x Länge x Höhe (BxLxH). Dabei gibt es keine Standardformate, da Hersteller ihre Tanks an unterschiedliche Einbausituationen anpassen.
Typische Maße reichen von:
· Kompakte Kassetten: ca. 45 x 35 x 25 cm (10–25 Liter)
· Mittelgroße Unterflurtanks: ca. 70 x 40 x 30 cm (50–80 Liter)
· Große Spezialtanks: über 100 cm Länge, mit Höhen von 30–50 cm (100–150 Liter)
In vielen Fällen werden Sonderformen mit abgeschrägten Seiten, Aussparungen oder gebogenen Flächen verwendet, um die vorhandenen Hohlräume im Fahrzeug oder Boot optimal zu nutzen. Hier kommen die Vorteile von rotationsgeformtem Polyethylen voll zur Geltung, das eine hohe Formvielfalt bei gleichbleibender Stabilität ermöglicht.
Bedeutung der Einbaulage für Maße und Funktion
Je nach Einbauort kann die Höhe oder Länge eines Tanks funktional entscheidend sein. Ein hoch aufragender Tank kann das Risiko von Geruchsbildung oder Rückstau erhöhen, wenn Entlüftung oder Auslass nicht richtig ausgelegt sind. Flache, breite Tanks mit geneigtem Boden begünstigen hingegen die vollständige Entleerung und verhindern stehende Rückstände.
Auch die Position des Auslasses, des Schlauchanschlusses und des Inspektionsdeckels ist maßgeblich – ein optimal platziertes Auslassventil im untersten Bereich des Tanks ermöglicht eine vollständige Entleerung, während ein gut zugänglicher Inspektionsdeckel die Reinigung und Wartung erleichtert.
Gewicht und Mobilität
Größere Tanks bringen auch mehr Gewicht mit sich – im gefüllten Zustand wiegt ein Liter Fäkalien etwa ein Kilogramm. Ein 100-Liter-Tank kann also inklusive Eigengewicht schnell über 110–120 kg wiegen. Dieses Gewicht muss das Fahrgestell tragen können, was insbesondere bei Unterflurmontagen oder am Fahrzeugheck relevant wird. Einige Hersteller bieten besonders leichte Ausführungen mit geringerer Wandstärke oder verstärkter Geometrie, die bei gleicher Stabilität ein geringeres Eigengewicht haben.
Tragbare Tanks (Kassettentoiletten oder Transportbehälter) sind meist bewusst klein gehalten, damit sie von Hand getragen oder auf Rollen gezogen werden können. Hier muss ein Kompromiss zwischen Mobilität und Volumen gefunden werden.
Kombination mehrerer Tanks
In manchen Systemen wird das Tankvolumen nicht durch einen einzigen großen Tank abgedeckt, sondern durch die Kombination mehrerer kleinerer Behälter. Diese modularen Systeme haben den Vorteil, dass sie flexibel erweiterbar und einfacher zu transportieren oder zu tauschen sind. Auch für komplexe Einbausituationen – beispielsweise bei unregelmäßigen Raumgeometrien – kann dies die bessere Lösung sein.
Ein Beispiel: Zwei 40-Liter-Tanks können separat geleert und transportiert werden, während ein großer 80-Liter-Tank unter Umständen schwieriger zu warten ist. Dennoch sind Einzelbehälter oft kostspieliger in der Anschaffung und benötigen mehr Anschlüsse, Dichtungen und Wartung.
Fazit
Die richtige Wahl der Größe, Maße und des Fassungsvermögens eines Fäkalientanks hängt von vielen Faktoren ab: Anzahl der Personen, Reisedauer, Fahrzeugtyp, verfügbarem Bauraum und gewünschtem Komfort. Ein zu kleiner Tank führt zu häufigem Entleeren und reduziert die Autarkie, während ein zu großer Tank unnötig Gewicht und Platz beansprucht. Hochwertige Tanks bieten nicht nur ein optimales Verhältnis zwischen Größe und Nutzvolumen, sondern sind auch perfekt auf die Einbausituation abgestimmt – sei es durch durchdachte Maße (BxLxH), reduzierte Bauhöhe oder praktische Anschlussmöglichkeiten. Wer diese Kriterien sorgfältig abwägt, kann das Beste aus seiner mobilen Sanitäranlage herausholen.
5. Fäkalientank mit Zerhacker oder Pumpe?
Die Entsorgung von Fäkalien in mobilen Sanitäreinrichtungen stellt eine technische Herausforderung dar, die sowohl hygienisch als auch praktisch gelöst werden muss. Eine zentrale Frage bei der Auswahl oder Nachrüstung eines Fäkalientanks ist dabei, ob das System mit einem Zerhacker, einer Pumpe, oder einer Kombination aus beidem ausgestattet sein sollte. Diese Komponenten spielen eine entscheidende Rolle für die Effizienz, Sauberkeit und Betriebssicherheit der gesamten Abwassertechnik – vor allem, wenn der Fäkalientank nicht unmittelbar unter der Toilette platziert werden kann oder wenn ein aktives Förder- und Zerkleinerungssystem erforderlich ist.
Was ist ein Zerhacker und wie funktioniert er?
Ein Zerhacker, auch als „Macerator“ bezeichnet, ist eine mechanische oder elektrische Vorrichtung, die dafür sorgt, dass feste Bestandteile im Abwasser – insbesondere Fäkalien und Toilettenpapier – vor der Einleitung in den Tank oder das Abflusssystem zerkleinert werden. Das Ziel ist es, größere Partikel so zu zerschneiden oder zu pulverisieren, dass sie ohne Verstopfung durch Schläuche, Rohrleitungen oder Pumpen geleitet werden können.
Der Zerhacker besteht in der Regel aus einem rotierenden Schneidwerk oder einem Mahlwerk, das entweder direkt unter der Toilette oder zwischen Toilette und Fäkalientank installiert wird. In einigen Systemen ist der Zerhacker auch in einer Pumpe integriert – sogenannte Zerhackerpumpen.
Ein Zerhacker ist vor allem dann sinnvoll, wenn:
· lange oder enge Schlauchstrecken zum Fäkalientank überwunden werden müssen,
· der Tank oberhalb der Toilette liegt (was ein aktives Fördern notwendig macht),
· ein hygienisch geschlossenes System mit möglichst geringer Geruchs- und Verschmutzungsgefahr gewünscht ist,
· oder wenn die Entleerung in ein höher liegendes Abflussniveau erfolgt (z. B. bei Entsorgung über längere Distanzen oder Höhenunterschiede an einer Servicestation).
Vorteile eines Fäkalientanks mit Zerhacker
1. Reduzierte Verstopfungsgefahr: Feste Bestandteile werden vor der Lagerung zerkleinert, was die Rohrleitungen entlastet.
2. Geringerer Reinigungsaufwand: Zerhackte Fäkalien verteilen sich gleichmäßiger im Tank, es kommt seltener zu Ablagerungen.
3. Kompaktere Leitungsführung: Durch fein zerkleinertes Abwasser sind enge Biegeradien und schmalere Leitungen möglich.
4. Geruchsreduzierung: Ein effizienter Zerhacker verhindert, dass sich größere Partikel zersetzen und Faulgase entstehen.
5. Komfortable Entsorgung: Bei Verwendung einer Zerhackerpumpe kann der Tank selbstständig und über längere Distanzen entleert werden.
Was leistet eine Pumpe im Fäkalientanksystem?
Eine Fäkalienpumpe hat die Aufgabe, den Transport der Fäkalien vom Toilettenausgang zum Fäkalientank oder von dort zur Entsorgungsstation aktiv zu übernehmen. Sie kommt immer dann zum Einsatz, wenn das Abwasser nicht durch Schwerkraft allein abfließen kann. Fäkalienpumpen gibt es in unterschiedlichen Ausführungen – von einfachen Förderpumpen bis hin zu integrierten Zerhackerpumpen.
Die Leistung einer solchen Pumpe wird meist in Liter pro Minute angegeben. Hochwertige Pumpen schaffen bis zu 50 Liter pro Minute und können Förderhöhen von mehreren Metern überwinden. Besonders in Booten und Yachten, aber auch in hochgesetzten Wohnmobilen mit Unterflurtanks, ist der Einsatz einer Fäkalienpumpe unverzichtbar.
Es gibt grundsätzlich drei Arten von Pumpensystemen:
· Reine Förderpumpen: transportieren flüssiges oder flüssig-festes Abwasser ohne Zerkleinerung.
· Zerhackerpumpen: kombinieren Förderleistung mit mechanischer Zerkleinerung.
· Vakuumtoilettensysteme: erzeugen Unterdruck und saugen die Fäkalien über ein geschlossenes System in den Tank (häufig in Flugzeugen oder Luxuswohnmobilen eingesetzt).
Wann reicht ein Fäkalientank ohne Zerhacker?
Nicht in jedem Fall ist ein Zerhacker notwendig. In einfachen Systemen mit kurzer Fallstrecke von der Toilette zum Tank – z. B. bei kompakten Kassetten-WCs oder bei direkt unter der Toilette verbauten Tanks – kann auf einen Zerhacker verzichtet werden. Auch bei geringen Nutzungsfrequenzen (z. B. Wochenendcamper) genügt oft ein passiv arbeitender Tank mit gutem Gefälle und ausreichend großem Auslassventil.
Hier sollte jedoch unbedingt auf ausreichend große Rohrdurchmesser (mindestens DN 40 bis DN 50), glatte Innenflächen und eine gut dimensionierte Entlüftung geachtet werden. Auch die regelmäßige Spülung mit Wasser nach jedem Toilettengang hilft, Verstopfungen und Geruchsbildung zu vermeiden.
Kombination von Zerhacker und Pumpe – das Komplettsystem
Die leistungsfähigsten Systeme kombinieren Zerhacker und Pumpe in einem Gerät. Solche Komplettlösungen eignen sich insbesondere für:
· große Wohnmobile mit mehreren Sanitäreinheiten,
· Boote mit getrenntem Fäkalienlager und WC-Raum,
· Entsorgungslösungen mit Höhen- oder Distanzüberbrückung,
· stationäre Anwendungen in mobilen Sanitärcontainern oder Tiny Houses.
Ein gutes Beispiel ist die Kombination eines Zerhackertoilettensystems mit Fäkalientank und automatischer Entleerung über eine Zerhackerpumpe. Solche Systeme bieten höchsten Komfort, arbeiten hygienisch sauber und erlauben eine flexible Anordnung der Sanitäreinrichtungen unabhängig vom Tankstandort.
Energieverbrauch und Wartung
Der Einsatz eines Zerhackers oder einer Pumpe bringt auch technische Anforderungen mit sich. Beide Komponenten benötigen eine Stromversorgung – in der Regel 12 V oder 24 V Gleichstrom bei Fahrzeugen und Booten, oder 230 V bei stationären Systemen. Der Stromverbrauch ist abhängig von Laufzeit und Leistung – im Durchschnitt zwischen 100 und 500 Watt pro Einschaltdauer.
Außerdem muss bedacht werden, dass diese Komponenten wartungsintensiver sind als passive Tanksysteme. Messer und Schneidwerke können sich mit Fremdkörpern (z. B. Damenhygieneartikel, Feuchttücher) verstopfen, Pumpen benötigen gelegentlich Entlüftung oder Entkalkung. Deshalb ist eine regelmäßige Kontrolle und gegebenenfalls Reinigung wichtig, um Ausfälle oder Geruchsprobleme zu vermeiden.
Fazit
Ein Fäkalientank mit Zerhacker oder Pumpe bietet zahlreiche Vorteile in Bezug auf Entleerungskomfort, Verstopfungssicherheit und Hygiene – insbesondere bei komplexen Einbausituationen oder autarken Nutzungsszenarien. Während einfache Tanks in Wohnwagen oder kompakten Fahrzeugen oft ohne diese Komponenten auskommen, sind sie bei größeren Systemen nahezu unverzichtbar. Wer Wert auf Sauberkeit, Komfort und geruchsarme Nutzung legt, sollte beim Kauf eines Fäkalientanks auf die Integration eines Zerhackers und gegebenenfalls einer Förderpumpe achten – oder zumindest deren Nachrüstbarkeit sicherstellen.
6. Aufbau & Ausführung moderner Fäkalientanks
Moderne Fäkalientanks sind nicht einfach nur Behälter zur Aufnahme von Toilettenabwässern. Sie sind komplex konstruierte Systeme, die auf maximale Hygiene, Geruchsdichtheit, Benutzerfreundlichkeit und langfristige Betriebssicherheit ausgelegt sind. Der Aufbau eines Fäkalientanks und dessen konkrete Ausführung sind entscheidend für die Qualität, Leistungsfähigkeit und Alltagstauglichkeit – sei es im Wohnmobil, Wohnwagen, Boot oder in stationären Anlagen wie Sanitärcontainern.
Die Unterschiede zwischen hochwertigen und minderwertigen Fäkalientanks zeigen sich häufig nicht auf den ersten Blick, sondern in der praktischen Nutzung: bei der Entleerung, bei der Reinigung, beim Geruchsverhalten und bei der Lebensdauer. Im Folgenden werden die typischen Merkmale, Baugruppen und Varianten moderner Fäkalientanks ausführlich dargestellt.
Grundstruktur des Fäkalientanks
Ein moderner Fäkalientank besteht aus mehreren funktionalen Bereichen und Anschlüssen, die zusammen ein dichtes, sicheres und wartungsfreundliches System ergeben. Die wichtigsten Komponenten sind:
· Tankkörper
Das zentrale Volumen, meist rotationsgeformt aus Polyethylen, in dem die Fäkalien gesammelt werden. Er ist so gestaltet, dass sich keine Ablagerungen in Ecken oder Kanten festsetzen können. Oft weist der Tank eine geneigte Bodenfläche auf, die eine vollständige Entleerung unterstützt. Viele Modelle verfügen über Verstärkungsrippen, um dem Tank zusätzliche Stabilität zu verleihen.
· Auslass (Entleerungseinheit)
Der Auslass ist das zentrale Element zur Entleerung des Tanks. Er sollte im tiefsten Punkt des Tanks angebracht sein, um eine restlose Entleerung zu ermöglichen. Hochwertige Tanks verfügen über einen Schraubstutzen mit Dichtung, oft genormt, z. B. mit einem C-Kupplungsanschluss oder Bajonettverschluss. In manchen Fällen ist auch ein zusätzlicher Ablaufhahn verbaut.
· Inspektionsdeckel
Ein verschraubbarer Deckel mit Gummidichtung, der den Zugang zum Tankinneren ermöglicht. Dieser ist wichtig für die Wartung und gründliche Reinigung. Der Deckel sollte groß genug sein, um auch Werkzeuge oder Reinigungsgeräte einzuführen, ohne das Material zu beschädigen.
· Schlauchanschluss und Entlüftung
Entlüftungsöffnungen verhindern den Druckaufbau im Tank und die Rückströmung von Gerüchen in die Fahrzeugkabine. Dazu ist ein gut dimensionierter Schlauchanschluss erforderlich, häufig im oberen Bereich des Tanks. Viele Modelle lassen sich mit einem Aktivkohlefilter oder einem separaten Entlüftungssystem verbinden.
· Zerhacker- oder Pumpenanschluss (optional)
Tanks mit integriertem Zerhacker oder externer Pumpe benötigen spezielle Anschlüsse für Einlass- und Auslassleitungen. Diese sind häufig mit Gewinden oder Flanschen versehen, um eine sichere Verbindung mit dem Sanitärsystem zu gewährleisten.
· Montagehalterungen
Bei fest installierten Tanks sind oft Halterungen oder eingelassene Befestigungspunkte integriert. Diese ermöglichen die Montage unter dem Fahrzeugboden, an der Innenwand oder in speziell dafür vorgesehenen Stauräumen. Einige Tanks werden auch mit passenden Montagesets geliefert.
Bauformen und Varianten
Die Bauform eines Fäkalientanks ist entscheidend für die Einbausituation. Hersteller bieten unterschiedliche Ausführungen an, um dem verfügbaren Raum und der gewünschten Einbaulage gerecht zu werden:
· Flachbauweise:
Diese Tanks sind besonders niedrig (z. B. unter 25 cm hoch) und eignen sich für den Unterflureinbau in Wohnmobilen oder Campervans. Vorteil: Sie beanspruchen nur wenig Raum und ermöglichen eine niedrige Schwerpunktlage. Nachteil: geringeres Volumen.
· Hochbauweise:
Schlanke, aufrecht stehende Tanks eignen sich für den Einbau in Schränken, Stauräumen oder unter Sitzbänken. Sie nutzen die Vertikale besser aus und ermöglichen größere Volumina bei geringem Platzbedarf in der Breite.
· Sonderformen:
Einige Hersteller produzieren speziell geformte Tanks mit abgeschrägten Kanten, gewölbten Flächen oder Aussparungen, um Radkästen, Trägerstrukturen oder sonstige Bauteile zu umschließen. Solche Lösungen bieten maximale Raumausnutzung bei individueller Passform.
· Kassettenlösungen:
Vor allem in Wohnwagen und kleineren Fahrzeugen sind entnehmbare Kassettenfäkalientanks weit verbreitet. Diese verfügen über ein Rollsystem und einen Tragegriff zur einfachen Entleerung an einer Servicestation. Meist zwischen 15 und 25 Liter Volumen.
· Mobile Fäkalientanks mit Pumpe:
Diese Varianten werden nicht fest installiert, sondern mit einer externen Pumpe verwendet. Sie eignen sich für flexible Sanitäreinheiten oder temporäre Installationen (z. B. Bauwagen, Event-Toiletten).
Installationsbereitschaft und Zubehör
Viele moderne Fäkalientanks werden als installationsbereite Einheiten ausgeliefert. Das bedeutet, sie verfügen bereits über vorgebohrte Anschlüsse, montierte Entlüftungselemente, Dichtungen und passende Adapter. Damit ist die Nachrüstung oder Integration in bestehende Sanitärsysteme deutlich einfacher. Wichtig ist, dass die verwendeten Komponenten den gängigen Normen entsprechen – zum Beispiel in Durchmesser und Gewindeart –, um die Kompatibilität mit Schlauchsystemen, Pumpen und Entleerungsstationen zu gewährleisten.
Zubehör, das zur Ausführung eines Fäkalientanks gehören kann:
· Anschlusssets (Schläuche, Kupplungen, Rückschlagventile)
· Reinigungsöffnungen mit Schraubdeckel
· Aktivkohlefilter gegen Gerüche
· Montagewinkel und Halterungssysteme
· Füllstandsanzeige (manuell oder elektrisch)
Qualität der Ausführung – worauf man achten sollte
Die Ausführung eines Fäkalientanks ist entscheidend für seine Lebensdauer und Betriebssicherheit. Hochwertige Modelle zeichnen sich durch folgende Merkmale aus:
· Homogene Materialverarbeitung: keine Lunker, Einschlüsse oder poröse Stellen im Kunststoff.
· Saubere Dichtflächen: insbesondere am Inspektionsdeckel und Auslass.
· Stabile Wandstärken: mindestens 6 mm, bei größeren Volumina deutlich mehr.
· Verformungsresistenz: keine Verwindung oder Ausbeulung unter Belastung.
· Geruchsdichtheit: geprüfte Dichtsysteme und Anschlusskomponenten.
Tanks von etablierten Herstellern wie Thetford, Oceantec oder Osculati sind bekannt für ihre qualitativ hochwertige Ausführung, lange Lebensdauer und zuverlässige Passform – oft mit optionalem Zubehör speziell auf ihre Systeme abgestimmt.
Fazit
Der Aufbau und die Ausführung eines modernen Fäkalientanks entscheiden maßgeblich über dessen Funktion, Hygiene und Lebensdauer. Wer Wert auf ein zuverlässiges, geruchsdichtes und pflegeleichtes System legt, sollte sich für einen Tank entscheiden, der über stabile Materialien, durchdachte Anschlüsse, einen praktischen Auslass, eine sichere Entlüftung sowie einen Inspektionsdeckel zur Reinigung verfügt. Auch die passende Bauform – ob flach, hoch oder individuell geformt – spielt eine wichtige Rolle bei der Integration in Fahrzeug oder Boot. Moderne Fäkalientanks bieten durch ihre Ausführung mehr Komfort, Sicherheit und Autarkie auf Reisen.
7. Geruchsdichte & Hygiene: Gerüche effektiv verhindern
Ein Fäkalientank ist nur dann wirklich komfortabel und alltagstauglich, wenn er nicht zur Geruchsquelle wird. Da bei der Lagerung von Fäkalien und Spülwasser automatisch Zersetzungsprozesse beginnen, entstehen Gase wie Ammoniak, Schwefelwasserstoff und Methan – allesamt stark riechende Substanzen. Der Schutz vor diesen Gerüchen ist ein zentrales Qualitätskriterium moderner Fäkalientanks. Es geht dabei nicht nur um Komfort, sondern auch um Hygiene, Gesundheitsschutz und den Werterhalt des Fahrzeugs oder Bootes.
Geruchsdichte ist nicht allein eine Frage des Materials, sondern das Ergebnis einer ganzheitlich durchdachten Konstruktion, kombiniert mit regelmäßiger Pflege. Im Folgenden erfährst du, wie moderne Fäkalientanks Gerüche verhindern und worauf du bei Auswahl, Einbau und Nutzung achten solltest.
Material und Dichtheit – die Grundlage geruchssicherer Systeme
Die erste Voraussetzung für Geruchsdichtheit ist das verwendete Material. Polyethylen, das Standardmaterial bei hochwertigen Fäkalientanks, ist geruchsimpermeabel – das heißt, es lässt keine Gase durch die Tankwand hindurch. Entscheidend ist jedoch, dass nicht nur das Material selbst, sondern auch alle Öffnungen, Übergänge und Anschlüsse vollständig dicht sind. Schon eine kleine undichte Stelle am Deckel oder Auslass kann reichen, um Gerüche in den Fahrzeuginnenraum dringen zu lassen.
Wichtige Anforderungen an die Dichtheit:
· Ein sauber sitzender Inspektionsdeckel mit Gummidichtung
· Verschraubte, abgedichtete Auslass- und Schlauchanschlüsse
· Gasdichte Entlüftungssysteme, idealerweise mit Filter
· Rückschlagventile oder Verschlüsse zur Geruchssperre
Ein professionell montierter Tank mit qualitativ hochwertigen Dichtungen ist auch nach Jahren noch geruchsfrei – vorausgesetzt, das System wird regelmäßig gewartet und gereinigt.
Die Rolle der Entlüftung – kontrollierter Gasaustritt statt Überdruck
Ein häufiger Fehler bei der Installation eines Fäkalientanks ist eine unzureichende oder falsch ausgeführte Entlüftung. Dabei ist die Entlüftung das zentrale Element, um Gasbildung und Geruchsbelästigung unter Kontrolle zu halten. Ohne Entlüftung entsteht im Tank ein Überdruck, der bei jeder Benutzung der Toilette Gase in Richtung Toilette oder Innenraum drücken kann. Dies führt nicht nur zu unangenehmen Gerüchen, sondern kann langfristig auch zu Undichtigkeiten oder Schäden führen.
Moderne Fäkalientanks verfügen über eine oder mehrere Entlüftungsöffnungen im oberen Bereich. Über diese wird der Druckausgleich sichergestellt, gleichzeitig kann eine gezielte Ableitung der Gase nach außen erfolgen – zum Beispiel über das Dach oder die Seitenwand des Fahrzeugs.
Best Practices für die Entlüftung:
· Der Entlüftungsschlauch sollte stets steigend verlegt werden, um Kondenswasser und Rückfluss zu verhindern.
· Die Austrittsöffnung sollte an einem gut belüfteten Ort liegen – niemals im Fahrzeuginnenraum oder im Bereich von Fenstern.
· Verwendung eines Aktivkohlefilters, um Gerüche aus der Abluft zu binden.
Ein Aktivkohlefilter ist eine einfache und wirkungsvolle Methode, um austretende Gerüche zu neutralisieren. Er wird zwischen Tank und Entlüftungsöffnung montiert und filtert geruchsintensive Gase zuverlässig. Wichtig ist, dass der Filter regelmäßig gewartet oder gewechselt wird – je nach Herstellerangabe meist nach sechs bis zwölf Monaten.
Tankform und Innengeometrie – Hygiene durch Design
Auch die Form des Tanks spielt eine Rolle für die Hygiene. Ein Fäkalientank mit vielen Ecken, Kanten oder unebenen Innenflächen bietet Bakterien und Ablagerungen unnötig viel Angriffsfläche. Glatte, abgerundete Innenwände und ein leicht geneigter Boden erleichtern hingegen das vollständige Entleeren und reduzieren die Bildung von Schlamm, Biofilm und Ablagerungen. Solche Ablagerungen sind nicht nur unhygienisch, sondern können auch Quelle unangenehmer Gerüche sein.
Zudem hilft ein optimal platzierter Auslass im tiefsten Punkt, den Tank rückstandslos zu entleeren. So vermeidest du stehende Flüssigkeit und organisches Material, das sich zersetzen und Gerüche entwickeln könnte.
Reinigung und Pflege – entscheidend für langfristige Geruchskontrolle
Auch der beste Fäkalientank kann Gerüche entwickeln, wenn er nicht regelmäßig gereinigt und gepflegt wird. Die Reinigung sollte nicht nur nach der Entleerung, sondern auch in regelmäßigen Intervallen erfolgen – vor allem bei längerer Nichtbenutzung (z. B. in der Winterpause).
Empfohlene Reinigungsmaßnahmen:
· Spülung mit klarem Wasser nach jeder Entleerung
· Regelmäßige Anwendung spezieller Tankreiniger oder Sanitärzusätze
· Reinigung der Entlüftungsschläuche und Ventile
· Kontrollierter Einsatz von Desinfektionsmitteln, die für Kunststoffe geeignet sind
Sanitärzusätze auf Enzymbasis oder mikrobiologischer Grundlage fördern den Abbau organischer Rückstände und binden Gerüche auf natürliche Weise. Alternativ gibt es chemische Zusätze auf Formaldehyd- oder Ammoniumbasis – diese sind besonders wirksam, aber nicht überall zugelassen und sollten umweltgerecht entsorgt werden.
Nach der Reinigung empfiehlt sich das Trocknen des Tanks, wenn er längere Zeit nicht benutzt wird. Ein feucht geschlossener Tank neigt schneller zur Geruchsbildung als ein trockener, gut belüfteter.
Umgang mit problematischen Stoffen
Ein weiterer wichtiger Punkt: Fäkalientanks sind für menschliche Ausscheidungen und Toilettenpapier konzipiert – nicht für Feuchttücher, Damenhygieneartikel, Windeln oder andere feste Fremdstoffe. Diese zersetzen sich nicht oder nur sehr langsam und führen häufig zu Verstopfungen, Ablagerungen und starker Geruchsbildung. Die Verwendung von speziellem, schnell löslichem Toilettenpapier ist daher dringend empfohlen.
Weitere technische Maßnahmen gegen Gerüche
· Rückschlagventile in der Zuleitung zur Toilette verhindern, dass Gerüche bei der Nutzung der WC-Anlage zurücksteigen.
· Einige Systeme verfügen über automatische Spülungen des Einlassrohrs nach jeder Benutzung.
· Die Kombination aus Zerhacker und gleichmäßiger Verteilung im Tank reduziert lokale Faulzonen und erleichtert die Geruchskontrolle.
Fazit
Geruchsdichtheit und Hygiene sind das Ergebnis aus hochwertiger Materialwahl, durchdachter Konstruktion, fachgerechter Entlüftung und konsequenter Pflege. Ein moderner Fäkalientank bietet dank dichter Wandungen, präziser Dichtsysteme, glatter Innenflächen und intelligenter Belüftung ein hohes Maß an Komfort – selbst bei längeren Reisen. Wer diese Faktoren beachtet, kann sich dauerhaft über eine hygienische und geruchsfreie Sanitäreinrichtung freuen. Mit einem gut gewarteten Tanksystem gehört unangenehmer Geruch der Vergangenheit an.
8. Fäkalientank im Wohnmobil & Wohnwagen
Der Fäkalientank ist ein zentrales Bauteil der sanitären Infrastruktur in Wohnmobilen und Wohnwagen. Gerade bei längeren Reisen, autarkem Camping oder Aufenthalten fernab klassischer Stellplätze entscheidet er über Komfort, Hygiene und Unabhängigkeit. In diesem Abschnitt wird detailliert erklärt, welche Anforderungen ein Fäkalientank in Wohnmobil und Wohnwagen erfüllen muss, welche Unterschiede es zwischen den beiden Fahrzeugtypen gibt, wie der Einbau erfolgt und welche Systeme sich in der Praxis bewährt haben.
Die Bedeutung des Fäkalientanks im mobilen Sanitärsystem
In Wohnmobilen und Wohnwagen mit fest eingebauter Toilette ist der Fäkalientank der Sammelpunkt für sogenannte Schwarzwasser-Abwässer – also menschliche Fäkalien, Urin und Spülwasser. Da eine Ableitung in die Umwelt gesetzlich verboten und aus hygienischer Sicht unvertretbar ist, muss ein spezieller Tank zur Speicherung dieser Abwässer verbaut sein. Im Gegensatz zum Schmutzwassertank, der nur leicht verschmutztes Wasser aus Dusche und Spüle sammelt, muss der Fäkalientank besonders robust, geruchsdicht und leicht zu entleeren sein.
Unterschiede zwischen Wohnmobil und Wohnwagen
Wohnmobil
· In Wohnmobilen ist der Fäkalientank in der Regel fest eingebaut und direkt mit der Toilette verbunden.
· Meist erfolgt die Entleerung über eine Außenklappe mit Bajonettanschluss oder einen Unterflurauslass.
· Das System ist auf größere Autarkie ausgelegt, weshalb Tankvolumina von 60 bis 120 Litern oder mehr üblich sind.
· Die Einbaulage ist häufig im Fahrzeugboden, hinter der Hinterachse oder im doppelten Boden – dort ist Platz und das Gewicht kann tief positioniert werden.
· Fäkalientanks in Wohnmobilen verfügen oft über Entlüftungssysteme, teilweise auch über elektrische Zerhackerpumpen für Komforttoiletten.
Wohnwagen
· In Wohnwagen ist wegen des geringeren Platzangebots meist ein Kassettentoiletten-System verbaut.
· Der Fäkalientank ist hierbei eine herausnehmbare Kassette (10–25 Liter), die über eine außenliegende Serviceklappe zugänglich ist.
· Die Entleerung erfolgt manuell an einer Entsorgungsstation.
· Diese Systeme sind einfach aufgebaut, aber aufgrund der begrenzten Kapazität nur für kürzere Standzeiten oder Einzelpersonenhaushalte ausgelegt.
· Aufgrund der geringeren Fahrzeugautonomie steht hier die einfache Handhabung im Vordergrund, weniger die große Reichweite.
Einbau und Positionierung im Fahrzeug
Die Position des Fäkalientanks richtet sich nach der Bauweise des Fahrzeugs, der Platzverfügbarkeit und dem angestrebten Komfort. Die gängigsten Einbauvarianten sind:
· Direkt unter der Toilette: kurzer Weg, geringes Verstopfungsrisiko, ideal für Zerhacker-freie Systeme.
· Im doppelten Boden: platzsparend, frostsicher, ideal für Wintercamper.
· Unterflurmontage: außerhalb des Wohnraums, einfache Entleerung nach unten, aber empfindlich gegen Frost – ggf. mit Isolierung oder Heizung.
· Hinter Sitzbank oder im Heckstauraum: vorteilhaft bei Fahrzeugen ohne doppelten Boden.
Entscheidend ist, dass Ein- und Auslass gut zugänglich sind, die Entlüftung sicher nach außen geführt wird und eine spätere Wartung ohne Demontage des halben Fahrzeugs möglich ist.
Größe und Auslegung des Tanks
In Wohnmobilen mit fester Toilette wird häufig ein Tankvolumen von 60 bis 100 Litern verbaut. Damit lassen sich bei sparsamer Nutzung und vier Personen 2 bis 4 Tage autark überbrücken. Die Größe richtet sich nach:
· Anzahl der Personen an Bord
· Reiseverhalten (Campingplatz oder Freistehen)
· Platzverhältnissen
· Eigengewicht des Fahrzeugs (Zuladungsreserven!)
Im Wohnwagen mit Kassettenlösung reicht das Volumen für 1 bis 2 Tage, weshalb der tägliche Gang zur Entleerung Pflicht ist. Wer längere Standzeiten plant, kann auf ein externes mobiles Tankmodul mit größerem Volumen zurückgreifen – etwa 40 bis 50 Liter –, das über Schlauchanschluss mit der Toilette verbunden wird.
Entleerung – bequem oder mühselig?
Ein komfortabler Fäkalientank zeichnet sich durch eine leichte und hygienische Entleerung aus. Wohnmobile mit Unterflurtanks nutzen häufig einen Auslassstutzen mit Hebelventil, der unter dem Fahrzeug liegt. Der Anschluss an Entsorgungsstationen erfolgt über einen Schlauch mit Normkupplung (z. B. C-Kupplung, Bajonett). Diese Systeme ermöglichen es, den Tank zu entleeren, ohne mit dem Abwasser in Berührung zu kommen.
Bei Kassetten-Toiletten muss der Tank meist per Hand zur Entsorgungsstelle getragen werden. Hochwertige Modelle verfügen über Rollen und Tragegriffe sowie über einen ausziehbaren Ausgießstutzen mit Belüftungsknopf – für sauberes, spritzfreies Ausgießen.
Nachrüstbarkeit und Umrüstung
Viele Camper planen später ein Upgrade ihrer Sanitärtechnik. Dabei stellt sich die Frage: Kann man im Wohnmobil oder Wohnwagen einen Fäkalientank nachrüsten? Die Antwort ist: Ja – unter bestimmten Voraussetzungen.
Nachrüstmöglichkeiten:
· Austausch einer Kassettentoilette durch ein System mit festem Tank (z. B. Keramiktoilette + Tank unterflur)
· Einbau eines zusätzlichen Zwischentanks zur Verlängerung der Autarkie
· Installation eines Zerhackers zur flexibleren Schlauchverlegung
· Erweiterung durch externe Tanks mit Schlauchanschluss, z. B. im Heck
Dabei sind einige technische und rechtliche Aspekte zu beachten:
· Ist im Fahrzeug genügend Platz vorhanden?
· Gewichtsverlagerung und Schwerpunkt?
· Zulassung für Veränderungen (TÜV, DIBt)?
· Geruchsschutz und sichere Entlüftung gewährleistet?
Ein professioneller Ausbaupartner oder Caravan-Technik-Fachhändler kann hier wertvolle Hilfe leisten.
Hersteller und Systeme
Im Wohnmobil- und Caravanbereich haben sich bestimmte Marken und Systeme etabliert:
· Thetford: Marktführer bei Kassettentoiletten und Kassetten-Fäkalientanks. Große Auswahl, bewährte Qualität.
· Oceantec: Robuste Fäkalientanks für Festmontage, modular kombinierbar.
· Osculati: Bekannt im Boots- und Wohnmobilsegment, bietet Tanks mit Zulassung und Zubehör.
· Eigenbau- oder Individualtanks: z. B. bei Fahrzeugausbauern oder in der DIY-Community. Wichtig: Verwendung zugelassener Materialien (z. B. Polyethylen, DIBt-konform).
Fazit
Der Fäkalientank ist ein essenzielles Element für hygienischen Komfort im Wohnmobil oder Wohnwagen. Während Wohnmobile meist auf fest verbaute, großvolumige Tanks setzen, dominieren im Caravanbereich Kassettenlösungen. Entscheidend ist, dass das Tanksystem zum Reisetyp, Fahrzeuglayout und persönlichen Komfortanspruch passt. Bei durchdachter Planung, professioneller Installation und regelmäßiger Wartung lassen sich auch bei längeren Reisen unangenehme Gerüche, Überfüllungen und Entleerungsprobleme zuverlässig vermeiden – für ungestörten Sanitärkomfort auf jedem Kilometer.
9. Zulassung & Normen – was ist DIBt?
Wer einen Fäkalientank in seinem Wohnmobil, Wohnwagen, Boot oder in stationären Sanitärsystemen betreibt oder nachrüsten möchte, wird früher oder später mit Begriffen wie „Zulassung“, „DIBt“ oder „bauaufsichtliche Zulassung“ konfrontiert. Diese Begriffe sind nicht bloß technische Formalitäten, sondern haben direkte Auswirkungen auf die Betriebserlaubnis, die Rechtssicherheit, die Umweltschutzanforderungen und teilweise sogar auf die Versicherungsfähigkeit einer mobilen oder stationären Sanitäranlage.
In diesem Abschnitt erfährst du, was es mit der DIBt-Zulassung auf sich hat, welche Normen und Vorschriften für Fäkalientanks gelten und wann sie verbindlich sind – insbesondere im privaten und gewerblichen Bereich.
Was ist das DIBt?
Das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) ist eine staatliche Institution mit Sitz in Berlin, die unter anderem für die bauaufsichtliche Zulassung von Bauprodukten und Bauarten zuständig ist. Auch Produkte für die Entwässerungs- und Abwassertechnik – wie Fäkalientanks – fallen in den Aufgabenbereich des DIBt, wenn sie bestimmten Anforderungen genügen müssen.
Die DIBt-Zulassung ist vor allem im Zusammenhang mit:
· stationären Abwasseranlagen,
· mobilen Sanitäreinrichtungen auf Baustellen,
· Veranstaltungseinrichtungen oder
· gewerblich genutzten Fahrzeugen relevant.
Ein Fäkalientank, der für diese Zwecke verwendet wird, muss häufig über eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ) des DIBt verfügen. Diese Zulassung bescheinigt, dass das Produkt nachweislich:
· dicht gegenüber Fäkalien und Abwasser ist,
· keine schädlichen Stoffe an die Umwelt abgibt,
· mechanisch und chemisch beständig ist,
· korrekt entleert und gereinigt werden kann,
· langlebig und wartungsarm betrieben werden kann.
Wann ist eine DIBt-Zulassung erforderlich?
Eine DIBt-Zulassung ist in folgenden Fällen verpflichtend oder dringend empfohlen:
1. Gewerbliche Nutzung
Wird der Fäkalientank in gewerblich genutzten Fahrzeugen oder Containern eingesetzt (z. B. Bauwagen, Foodtrucks, Eventtoiletten), verlangen Behörden und Auftraggeber häufig eine DIBt-zugelassene Ausführung.
2. Öffentliche Einrichtungen oder Großveranstaltungen
In temporären Sanitäranlagen bei Messen, Festivals, Stadtfesten oder auf Baustellen ist eine DIBt-Zulassung Standardanforderung.
3. Anlagen mit wasserrechtlicher Relevanz
Wenn der Tank in wasserrechtlich sensiblen Gebieten (z. B. Wasserschutzgebieten) betrieben wird, verlangen viele Kommunen den Einsatz von DIBt-konformen Produkten.
4. Genehmigungspflichtige Umbauten und Nachrüstungen
Bei baulichen Veränderungen oder Eintragungen in die Fahrzeugpapiere, z. B. bei Umbauten in Wohnmobilen oder Tiny Houses, kann eine DIBt-Zulassung die Zulassung durch TÜV oder Dekra erleichtern oder sogar zur Voraussetzung gemacht werden.
Welche Anforderungen stellt das DIBt an Fäkalientanks?
Die Anforderungen der DIBt an einen Fäkalientank sind umfangreich und betreffen unter anderem:
· Materialqualität: Der Tank muss aus einem Werkstoff bestehen, der gegenüber chemischen und biologischen Belastungen beständig ist (z. B. hochdichtes Polyethylen).
· Dichtheit: Der Tank muss dauerhaft flüssigkeits- und gasdicht sein.
· Mechanische Festigkeit: Der Tank darf sich unter Betriebsbedingungen nicht verformen oder undicht werden – auch bei Befüllung, Entleerung, Temperaturwechseln oder mechanischer Beanspruchung (z. B. Vibrationen).
· Reinigbarkeit und Wartungsfreundlichkeit: Zugang durch Inspektionsöffnungen, glatte Innenflächen, Entleerung ohne Rückstände.
· Entlüftung: Sicheres Abführen von Gasen über definierte Entlüftungsanschlüsse, ohne Geruch oder Druckprobleme.
· Zubehör: Zulässige Armaturen, Rückschlagventile, Auslassverschlüsse, etc. müssen ebenfalls DIBt-zugelassen oder kompatibel sein.
Nur wenn all diese Punkte erfüllt sind, wird die bauaufsichtliche Zulassung durch das DIBt erteilt – oft nach umfangreicher Prüfung durch Prüfinstitute oder technische Gutachten.
Kennzeichnung und Nachweis
Ein DIBt-zugelassener Fäkalientank ist in der Regel mit einer Kennzeichnung versehen – entweder als eingeprägte Plakette, Typenschild oder Etikett am Tank. Dort finden sich:
· Zulassungsnummer (z. B. Z-40.24-XXX)
· Herstellername
· Seriennummer
· Produktionsdatum
Zusätzlich stellt der Hersteller ein Zulassungszertifikat oder eine Kopie der abZ (allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung) zur Verfügung, das bei Abnahmen, Behörden oder auf der Baustelle als Nachweis dient.
Welche Hersteller bieten DIBt-zugelassene Fäkalientanks?
Nicht alle Hersteller bieten Tanks mit DIBt-Zulassung an. Zu den bekannten Anbietern, die entsprechende Produkte im Sortiment haben, zählen unter anderem:
· Oceantec: Hochwertige Tanks mit und ohne DIBt-Zulassung, besonders im Fahrzeugausbau beliebt.
· Osculati: Italienischer Hersteller mit DIBt-fähigen Produkten für Boote und Wohnmobile.
· Sonderfertigungen: Viele deutsche Kunststoffverarbeiter fertigen DIBt-zertifizierte Tanks auf Anfrage – vor allem für Containeranlagen oder Bauunternehmen.
Achte beim Kauf unbedingt auf die Produktbeschreibung – nicht jeder Tank im Handel ist automatisch DIBt-zertifiziert, selbst wenn er baugleich mit einem zertifizierten Modell erscheint.
DIBt-Zulassung im privaten Bereich: Pflicht oder Kür?
Für den privaten Einsatz, etwa im eigenen Wohnmobil oder Boot, ist eine DIBt-Zulassung in der Regel nicht verpflichtend. Hier liegt die Verantwortung beim Fahrzeughalter. Dennoch kann der Einsatz eines DIBt-zugelassenen Tanks auch im privaten Bereich sinnvoll sein:
· Bei Nachrüstungen, die in die Fahrzeugpapiere eingetragen werden sollen.
· Wenn ein späterer Verkauf des Fahrzeugs geplant ist – Käufer legen zunehmend Wert auf geprüfte Komponenten.
· In sensiblen Umweltzonen oder Ländern mit strengeren Vorschriften (z. B. Skandinavien, Schweiz).
Fazit
Die DIBt-Zulassung ist ein Qualitätssiegel für Fäkalientanks, das insbesondere im gewerblichen, öffentlichen oder wasserrechtlich sensiblen Bereich eine entscheidende Rolle spielt. Sie bestätigt, dass ein Tank höchsten Anforderungen an Dichtheit, Hygiene, Stabilität und Umweltverträglichkeit genügt. Für den privaten Bereich ist sie meist nicht zwingend erforderlich, stellt jedoch ein wichtiges Kriterium für Langlebigkeit, Sicherheit und Werterhalt dar. Wer heute einen Fäkalientank kauft oder nachrüstet, sollte bewusst prüfen, ob ein DIBt-zugelassenes Modell nicht langfristig die bessere Wahl ist.
10. Fäkalientank Hersteller im Vergleich
Bei der Auswahl eines Fäkalientanks spielen nicht nur technische Eigenschaften wie Volumen, Maße, Material und Anschlüsse eine Rolle, sondern auch die Qualität, Zuverlässigkeit und der Service des Herstellers. Gerade im Bereich mobiler Sanitäreinrichtungen – also in Wohnmobilen, Wohnwagen, Booten oder mobilen Containern – ist ein funktionierender, geruchsdichter und langlebiger Fäkalientank entscheidend für den Reisekomfort. Auf dem Markt gibt es zahlreiche Anbieter, doch nicht alle Hersteller erfüllen dieselben Standards in Bezug auf Materialgüte, Verarbeitungsqualität, Zulassungen und Zubehör.
Im Folgenden werden einige der bekanntesten und bewährtesten Hersteller von Fäkalientanks vorgestellt und miteinander verglichen – mit Fokus auf deren Spezialisierungen, Stärken und Produktlinien.
Thetford – Marktführer im Bereich Kassetten-Fäkalientanks
Thetford ist einer der weltweit führenden Hersteller im Bereich mobiler Toiletten und Kassetten-Fäkalientanks. Das niederländische Unternehmen bietet ein breites Sortiment an tragbaren Toiletten, Kassettentoiletten, Additiven und Zubehör.
Typische Merkmale:
· Spezialisiert auf Kassettentoiletten mit herausnehmbarem Tank (z. B. C200, C400, C260-Serie)
· Fäkalientanks mit 10 bis 25 Litern Volumen, geeignet für Wohnwagen und kompakte Wohnmobile
· Robuste, langlebige Bauweise mit ergonomischem Griff, Rollen, Entlüftungsknopf und Ausgussstutzen
· Große Auswahl an originalen Sanitärzusätzen für Geruchskontrolle und Tankpflege
· Sehr gute Ersatzteilversorgung und weit verbreitetes Servicenetz
Einsatzbereich:
Ideal für Nutzer von Wohnwagen, Campervans und kompakten Reisefahrzeugen, die eine tragbare Lösung mit einfacher Handhabung suchen.
Besonderheiten:
Thetford-Tanks gelten als Quasi-Standard in der Caravaning-Branche. In vielen Neufahrzeugen sind diese Systeme bereits ab Werk verbaut.
Oceantec – modulare Systeme für Wohnmobile & Boote
Oceantec ist eine spezialisierte Marke für Sanitärtechnik und Tanksysteme, die sich besonders im Bereich des Fahrzeugausbaus und des Bootsbaus etabliert hat. Die Produkte zeichnen sich durch hohe Materialqualität und flexible Montagemöglichkeiten aus.
Typische Merkmale:
· Fäkalientanks in zahlreichen Größen und Bauformen von 30 bis über 200 Litern
· Hergestellt aus hochwertigem, rotationsgeformtem Polyethylen
· Optional mit DIBt-Zulassung erhältlich (z. B. für Baustellen oder gewerbliche Nutzung)
· Tanks mit Inspektionsdeckel, Auslass, Entlüftung und Schlauchanschluss serienmäßig vorbereitet
· Ideal für Festinstallationen im Unterflur- oder Innenbereich
Einsatzbereich:
Wohnmobile, Expeditionsfahrzeuge, Yachten, Hausboote und gewerbliche Sanitäreinheiten, bei denen individuelle Lösungen gefragt sind.
Besonderheiten:
Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und hohe Modularität. Oceantec-Tanks werden oft von professionellen Fahrzeugausbauern verwendet.
Osculati – hochwertige Technik für Marine & Caravaning
Osculati ist ein italienischer Hersteller, der international für sein umfangreiches Sortiment an maritimer Ausrüstung und Sanitärtechnik bekannt ist. Im Bereich Fäkalientanks bietet Osculati hochwertige Lösungen für Boote, Yachten und Camper.
Typische Merkmale:
· Fäkalientanks von 30 bis 110 Litern, speziell für Bootseinbau konzipiert
· Aus widerstandsfähigem HDPE mit UV-Stabilisierung
· Tanks häufig mit Zerhackerpumpen kombinierbar
· Varianten mit Sichtfenster, Inspektionsöffnung und Entlüftungsanschlüssen verfügbar
· Kompatibel mit diversen Sanitärsystemen (u. a. Jabsco, Seaflo, Vetus)
Einsatzbereich:
Boote, Segelyachten, Wohnmobile mit Marine-Sanitärtechnik, individuelle Fahrzeuge mit hohem Anspruch an Korrosionsschutz.
Besonderheiten:
Osculati-Produkte zeichnen sich durch besonders saubere Verarbeitung und marinebeständige Materialien aus. Ideal für Umgebungen mit hoher Luftfeuchte oder Salzwassereinwirkung.
CEMO – Schwerlasttanks für gewerbliche Nutzung
CEMO ist ein deutscher Hersteller, der sich auf Lager- und Transportsysteme für Flüssigkeiten spezialisiert hat. Im Bereich Fäkalientanks bietet CEMO robuste Systeme für gewerbliche und stationäre Anwendungen.
Typische Merkmale:
· Großvolumige Fäkalientanks von 200 bis über 1.000 Litern
· DIBt-zertifizierte Varianten mit extra starker Wandung
· Tanks aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) oder Polyethylen
· Oft als Bestandteil von mobilen Sanitärcontainern oder Baustellenfahrzeugen
· Hoch belastbar, vandalismussicher, wartungsarm
Einsatzbereich:
Baustellen, Veranstaltungen, mobile Sanitäreinheiten im gewerblichen Einsatz, Katastrophenschutz.
Besonderheiten:
Fäkalientanks von CEMO eignen sich weniger für Wohnmobile, dafür umso mehr für stationäre oder semistationäre Anwendungen mit hohem Nutzeraufkommen.
Vergleichstabelle der Hersteller (Auszug):
Hersteller |
Spezialgebiet |
Tankgrößen (ca.) |
DIBt-Zulassung möglich |
Typische Anwendung |
Thetford |
Kassettensysteme |
10–25 L |
Nein |
Wohnwagen, kompakte Wohnmobile |
Oceantec |
Festeinbautanks, modular |
30–200+ L |
Ja (optional) |
Wohnmobile, Boote, Individualausbau |
Osculati |
Marine & Caravan |
30–110 L |
Teilweise |
Yachten, Boote, hochwertige Camper |
CEMO |
Gewerbe, Großtanklösungen |
200–1.000+ L |
Ja |
Baustellen, Veranstaltungen, Stationäranlagen |
Worauf sollte man bei der Herstellerwahl achten?
1. Zulassung & Normen:
Gerade bei gewerblicher Nutzung oder Betrieb in sensiblen Bereichen sollte ein Hersteller mit DIBt-Zulassung oder gleichwertiger Zertifizierung gewählt werden.
2. Verfügbarkeit & Service:
Ein Hersteller mit zuverlässigem Kundendienst, gutem Ersatzteilservice und klarer technischer Dokumentation erleichtert den langfristigen Betrieb.
3. Kompatibilität:
Prüfe, ob die Anschlüsse, Maße und Einbaulagen zu deinem Fahrzeug oder Boot passen – idealerweise anhand von technischen Zeichnungen oder CAD-Modellen.
4. Erweiterbarkeit:
Ein gutes Tanksystem lässt sich nachträglich mit Zubehör wie Aktivkohlefilter, Füllstandsanzeige oder Pumpe ergänzen.
5. Preis-Leistung:
Marktführer wie Thetford bieten hohe Qualität, aber auch einen Premiumpreis. Oceantec punktet mit sehr guter Ausstattung zu fairen Preisen, besonders im DIY-Ausbau.
Fazit
Wer einen Fäkalientank kaufen möchte, sollte nicht nur auf Volumen und Maße achten, sondern auch auf den Hersteller. Denn Qualität, Verarbeitung, Materialwahl und Zubehör entscheiden über die Alltagstauglichkeit. Während Thetford im Bereich der tragbaren Kassettentoiletten fast konkurrenzlos ist, bieten Hersteller wie Oceantec oder Osculati flexible, hochwertige Lösungen für den Fest- und Individualeinbau. Gewerbliche Nutzer greifen am besten zu spezialisierten Herstellern wie CEMO, die auf Langlebigkeit und Zulassungssicherheit ausgelegt sind.
11. Auswahlkriterien beim Kauf eines Fäkalientanks
Der Kauf eines Fäkalientanks ist eine Entscheidung, die weit über das einfache Abwägen von Volumen und Preis hinausgeht. Denn ein Fäkalientank ist ein zentraler Bestandteil der sanitären Infrastruktur in Wohnmobil, Wohnwagen, Boot oder mobiler Sanitäranlage – und muss entsprechend sorgfältig ausgewählt werden. Wird an der falschen Stelle gespart oder ein für die Anwendung ungeeigneter Tank verbaut, drohen Ärger mit Gerüchen, Undichtigkeiten, zu häufigen Entleerungsintervallen oder sogar rechtlichen Problemen durch fehlende Zulassungen.
In diesem Abschnitt erhältst du eine strukturierte Übersicht über die wichtigsten Auswahlkriterien, mit denen du den optimalen Fäkalientank für deine individuellen Anforderungen findest.
1. Einsatzbereich – Wo und wie wird der Tank verwendet?
Das Einsatzszenario bestimmt die Grundanforderungen an den Tank:
· Wohnmobil / Campervan: Festeinbautank mit mittlerem bis großem Volumen (40–120 L), möglichst unterflur oder im doppelten Boden, Zulassungen optional.
· Wohnwagen: Kompakter, herausnehmbarer Kassettentank (10–25 L), leicht entleerbar, einfache Handhabung, ohne komplexe Technik.
· Boot / Yacht: Salzwasserbeständiger Tank (30–100 L) mit Korrosionsschutz, ggf. kombiniert mit Zerhackerpumpe.
· Tiny House / Bauwagen / Event-Toilette: Stationärer Tank mit großem Volumen (100+ L), häufig mit DIBt-Zulassung, dauerhaft geruchsdicht.
Je klarer du dein Einsatzprofil kennst, desto gezielter kannst du passende Produkte selektieren.
2. Volumen (Liter) – Wie viel Kapazität wird benötigt?
Das Fassungsvermögen des Fäkalientanks bestimmt maßgeblich die Autarkiezeit. Folgende Richtwerte helfen zur Orientierung:
Personenanzahl |
Komfort-Autarkie |
Empfohlenes Volumen |
1 Person |
2–3 Tage |
15–30 Liter |
2 Personen |
3–5 Tage |
30–60 Liter |
3–4 Personen |
4–6 Tage |
60–100 Liter |
5+ Personen |
5+ Tage |
100–150+ Liter |
Bedenke: Je größer der Tank, desto seltener musst du ihn entleeren – aber desto mehr Platz und Gewicht musst du einkalkulieren.
3. Maße und Form (BxLxH) – Passt der Tank überhaupt?
Neben dem Liter-Volumen sind die äußeren Maße entscheidend:
· Passt der Tank in den vorgesehenen Einbauraum?
· Ist genügend Platz für Inspektionsdeckel, Entlüftung und Anschlussleitungen?
· Ist die Entleerung einfach erreichbar?
· Wird der Schwerpunkt im Fahrzeug durch den Einbau negativ beeinflusst?
Hersteller bieten viele Bauformen: flach, hochkant, asymmetrisch, mit Aussparungen für Radkästen – nutze den verfügbaren Bauraum optimal.
4. Materialqualität – Polyethylen oder GFK?
Die meisten modernen Fäkalientanks bestehen aus hochdichtem Polyethylen (HD-PE) – ein bewährter Kunststoff, der:
· chemikalien- und fäkalienbeständig ist,
· keine Gerüche durchlässt,
· UV-stabil und langlebig ist,
· sich gut reinigen lässt.
Einige Spezialanwendungen (z. B. große Volumen oder besonders harte Einsätze) nutzen GFK (glasfaserverstärkten Kunststoff). Für den Freizeitbereich ist Polyethylen in der Regel die erste Wahl.
5. Geruchsdichtheit – Welche Maßnahmen sind vorgesehen?
Ein guter Fäkalientank muss absolut geruchsdicht sein. Achte auf:
· dichte Schraubverschlüsse und Inspektionsdeckel mit Gummidichtung,
· gasdichte Auslassventile,
· kompatible Entlüftungssysteme mit Aktivkohlefilter,
· hochwertige Verarbeitung ohne Undichtigkeiten an Nähten oder Übergängen.
Einige Tanks bieten serienmäßig eine Entlüftungsöffnung – andere müssen entsprechend nachgerüstet werden.
6. Auslass, Anschluss & Wartung – Wie funktional ist das System?
Ein funktionales Tankdesign erkennt man an:
· einem gut erreichbaren Entleerungsanschluss, idealerweise im tiefsten Punkt,
· einem oder mehreren Schlauchanschlüssen mit Standardmaßen (z. B. 38 mm oder 1½ Zoll),
· einem großen, verschließbaren Inspektionsdeckel,
· Rückschlagventilen, optionalen Schnellkupplungen oder Montagesets.
Je einfacher der Zugang zu den Öffnungen, desto problemloser sind Entleerung, Reinigung und Wartung.
7. Zerhacker oder Pumpe – notwendig oder nicht?
Ein integrierter oder separat anschließbarer Zerhacker oder eine Fäkalienpumpe kann sinnvoll sein, wenn:
· der Tank weiter entfernt von der Toilette liegt,
· längere oder verwinkelte Rohrleitungen bestehen,
· der Tank höher als die Toilette positioniert ist,
· du Wert auf komfortable, spritzfreie Entleerung legst.
Zerhacker sind besonders hilfreich bei der Verwendung von normalen Toilettenpapieren oder höheren Nutzerfrequenzen.
8. Zulassung (z. B. DIBt) – rechtlich abgesichert?
Für private Nutzung in Camper oder Boot ist eine DIBt-Zulassung meist nicht erforderlich, aber sinnvoll. Für gewerbliche Nutzung, öffentliche Veranstaltungen oder Sanitäreinrichtungen mit Genehmigungspflicht ist sie oft zwingend erforderlich.
DIBt-zertifizierte Tanks erfüllen höchste Anforderungen in Bezug auf:
· Dichtheit,
· Materialqualität,
· Umweltverträglichkeit,
· Entleerungssicherheit.
Ein prüfbares Zertifikat ist Voraussetzung für den rechtssicheren Betrieb in vielen Anwendungsbereichen.
9. Hersteller & Verfügbarkeit – Wer steckt hinter dem Produkt?
Wähle Produkte von bewährten Herstellern, die:
· eine klare Dokumentation bieten,
· Zubehör und Ersatzteile liefern können,
· technische Beratung ermöglichen,
· bei Bedarf über Zulassungen und Zeichnungen verfügen.
Marken wie Thetford, Oceantec, Osculati, CEMO oder Reimo stehen für durchdachte, langlebige Systeme.
10. Preis-Leistungs-Verhältnis – nicht nur der Preis zählt
Ein günstiger Tank kann teuer werden, wenn:
· er nicht passt,
· er Gerüche durchlässt,
· er zu häufig geleert werden muss,
· er nicht zugelassen ist.
Investiere lieber etwas mehr in einen hochwertigen Tank, der genau zu deinem Fahrzeug und deiner Nutzung passt. Er spart dir langfristig Zeit, Nerven und Geld.
Fazit
Beim Kauf eines Fäkalientanks zählen mehr als nur Literzahl und Preis. Erst das perfekte Zusammenspiel aus Volumen, Maße, Material, Anschlüssen, Dichtheit, Zulassung und Zubehör ergibt ein funktionierendes System. Überlege genau, wie du dein Fahrzeug nutzt, wie oft du autark stehen möchtest, wie viel Platz zur Verfügung steht – und welchen Anspruch du an Komfort und Hygiene hast. Mit diesen Kriterien findest du einen Fäkalientank, der nicht nur technisch überzeugt, sondern deine Reisen angenehmer und unabhängiger macht.
12. Fäkalientank nachrüsten – Schritt für Schritt
Die Nachrüstung eines Fäkalientanks ist für viele Camper, Bootsbesitzer oder Betreiber mobiler Sanitärsysteme ein entscheidender Schritt zu mehr Komfort, Autarkie und Hygiene. Gerade bei älteren Fahrzeugen, Eigenumbauten oder bei der Umstellung von einer einfachen mobilen Lösung auf eine fest installierte Toilette ist der Einbau eines Fäkalientanks oft die logische Konsequenz. Auch bei Kassetten-WCs kann eine Nachrüstung mit einem größeren oder zusätzlichen Tank die Entleerungsintervalle deutlich verlängern.
In diesem Abschnitt erfährst du, wie du einen Fäkalientank fachgerecht und effizient nachrüsten kannst – von der Planung über den Einbau bis zur Inbetriebnahme. Dabei werden alle entscheidenden Punkte berücksichtigt: Volumen, Maße, Anschlussarten, Belüftung, Zulassung und Wartung.
Schritt 1: Bedarfsanalyse – Warum willst du nachrüsten?
Bevor du dich für einen Tank entscheidest, solltest du deinen tatsächlichen Bedarf klären:
· Wie viele Personen nutzen die Toilette regelmäßig?
· Wie lange willst du autark stehen können?
· Wie oft willst oder kannst du entleeren?
· Wo soll der Tank eingebaut werden – unterflur, innen, seitlich?
· Was ist bereits vorhanden (Toilette, Entlüftung, Schläuche)?
Je klarer dein Anforderungsprofil, desto gezielter kannst du die technischen Rahmenbedingungen definieren.
Schritt 2: Tanktyp und Volumen festlegen
Wähle einen Tank, der sowohl von den Maßen als auch vom Fassungsvermögen (Liter) zu deinem Fahrzeug oder Boot passt. Übliche Größen für Nachrüstungen liegen bei:
· 25–50 Liter für kompakte Fahrzeuge oder als Ergänzung zum Kassetten-WC
· 60–120 Liter für Wohnmobile, größere Boote oder Tiny Houses
· 150+ Liter bei stationären oder gewerblichen Anwendungen
Berücksichtige dabei auch:
· Einbauraum und Gewicht
· Tankhöhe (für Unterflurmontage begrenzt!)
· Lage des Auslasses (möglichst tiefster Punkt)
· Anschlussmaße für Toilette und Entlüftung
Schritt 3: Passenden Einbauort wählen
Typische Einbauorte für Fäkalientanks sind:
· Unterflur (Außenbereich unter dem Fahrzeugboden)
o Vorteil: Platzersparnis im Innenraum, niedriger Schwerpunkt
o Nachteil: Frostgefahr, Zugang nur von außen
· Innenraum (z. B. unter Sitzbank, im Heck oder Technikraum)
o Vorteil: frostgeschützt, einfacher Zugang zur Wartung
o Nachteil: potenzielle Geruchsprobleme, Platzverlust
· Doppelboden (in Fahrzeugen mit Zwischenboden)
o Vorteil: gut isoliert, geschützt und platzsparend
Achte darauf, dass du Zugang zu allen Anschlüssen hast und der Tank vibrationsgeschützt befestigt werden kann. Gummilager oder Haltebänder mit Spannverschluss sind hier üblich.
Schritt 4: Komponenten zusammenstellen
Für eine funktionale Nachrüstung benötigst du je nach System folgende Bauteile:
· Fäkalientank mit Entlüftungsöffnung, Auslass, ggf. Inspektionsdeckel
· Anschlussadapter für Toilette und Schlauch
· Entleerungsschlauch (z. B. DN38 oder DN50), ggf. mit Schnellkupplung
· Rückschlagventile
· Aktivkohlefilter für Entlüftung (optional)
· Tankhalterungen oder Befestigungsschienen
· Dichtmittel, Schellen, Werkzeuge
Zusätzlich sinnvoll:
· Füllstandsanzeige (mechanisch oder elektrisch)
· Reinigungsöffnung / Revisionsdeckel
· Schlauchheizung bei Winterbetrieb
Schritt 5: Anschlüsse vorbereiten
Einlass (von der Toilette):
· Die Verbindung erfolgt meist über einen flexiblen Abwasserschlauch mit glatter Innenwand
· Bei großen Distanzen oder Höhenunterschieden empfiehlt sich ein Zerhacker oder eine Fäkalienpumpe
Auslass (für Entleerung):
· Optimal ist ein tief liegender Auslassstutzen, am besten mit Kugelhahn oder Schnellverschluss
· Alternativ: Einbau eines Entleerungsventils mit Bajonettanschluss an der Fahrzeugaußenseite
Entlüftung:
· Die Entlüftung muss gasdicht über das Dach oder die Seitenwand nach außen geführt werden
· Optional: Aktivkohlefilter zwischen Tank und Entlüftungsleitung
Alle Übergänge müssen absolut dicht sein. Vermeide enge Biegeradien und achte auf ausreichend große Schlauchdurchmesser (mind. 38 mm bei Fäkalienleitungen).
Schritt 6: Tank montieren und befestigen
Befestige den Tank so, dass er:
· nicht verrutschen oder vibrieren kann,
· ausreichend gelagert ist (z. B. mit Gummiunterlagen),
· entleert und gewartet werden kann, ohne das halbe Fahrzeug zu zerlegen.
Bei Unterflurmontage ist ggf. ein Spritzschutz oder eine Isolierung notwendig. Für den Winterbetrieb kann zusätzlich eine Frostschutz-Heizmatte installiert werden.
Schritt 7: Funktionstest und Dichtigkeit prüfen
Nach der Montage solltest du das komplette System einem Test unterziehen:
· Füllprobe mit klarem Wasser
· Prüfung aller Verbindungen auf Dichtheit
· Funktion der Entleerung und Entlüftung kontrollieren
· Spültest der Toilette zur Kontrolle des Einlasses
· Geruchstest: Bei geschlossenen Deckeln und Dichtungen darf kein Geruch entweichen
Wenn alles dicht ist und funktioniert: Tank außen beschriften (z. B. mit Literangabe und „Fäkalientank“), um spätere Verwechslungen zu vermeiden.
Schritt 8: Pflege und Wartung sicherstellen
Ein nachgerüsteter Fäkalientank braucht regelmäßige Pflege:
· Nach jeder Entleerung mit Wasser durchspülen
· Monatlich mit Tankreiniger oder Sanitärzusätzen behandeln
· Entlüftungsfilter regelmäßig kontrollieren oder tauschen
· Dichtungen am Auslass und Deckel nach Bedarf fetten oder ersetzen
Plane den Zugang zum Tank und den Anschlussstellen so, dass du diese Wartungen problemlos durchführen kannst.
Fazit
Die Nachrüstung eines Fäkalientanks ist mit der richtigen Planung und hochwertigen Komponenten problemlos machbar – ob im Wohnmobil, Wohnwagen, Boot oder Tiny House. Wer sorgfältig Maße, Volumen, Einbausituation, Anschlüsse und Materialien berücksichtigt, erhält ein zuverlässiges, komfortables und langlebiges System. Ein gut durchdachter Einbau spart später viel Aufwand und sorgt für hygienischen, geruchsfreien Toilettenkomfort auf jeder Reise.
13. Reinigung & Pflege des Fäkalientanks
Die regelmäßige Reinigung und Pflege eines Fäkalientanks ist entscheidend für dessen Funktionalität, Lebensdauer und Geruchsfreiheit. Auch wenn moderne Tanks aus hochwertigen, glatten Materialien wie Polyethylen bestehen, bilden sich bei jeder Nutzung organische Rückstände, Ablagerungen und mikrobieller Biofilm. Ohne eine konsequente Wartung können sich daraus nicht nur unangenehme Gerüche entwickeln, sondern auch hartnäckige Verstopfungen, Korrosion an Anschlüssen oder sogar Schäden am Tank selbst.
Dieser Abschnitt gibt dir eine umfassende Anleitung, wie du deinen Fäkalientank sachgerecht reinigst, welche Mittel und Hilfsmittel sich bewährt haben, welche Fehler du unbedingt vermeiden solltest – und wie du die Hygiene langfristig aufrechterhalten kannst.
Warum ist die Reinigung so wichtig?
Fäkalien, Urin und Spülwasser bilden beim Stehen im Tank ein nährstoffreiches Milieu für Mikroorganismen. In wenigen Stunden bis Tagen kann sich ein Biofilm an den Innenwänden bilden. Dazu kommen Rückstände von Toilettenpapier, chemischen Zusätzen oder Feststoffen, die nicht ausreichend zersetzt werden. Werden diese Ablagerungen nicht entfernt, führt das zu:
· starker Geruchsbildung (z. B. Ammoniak, Schwefelwasserstoff),
· Verstopfungen in Schläuchen und Auslässen,
· undichteren Dichtungen durch korrosive Gase,
· einer verkürzten Lebensdauer des Tanks und Zubehörs.
Regelmäßige Reinigung – wie oft?
Die Reinigung hängt vom Nutzungsverhalten ab:
Nutzungstyp |
Empfohlene Reinigung |
Nach jeder Entleerung |
Spülung mit klarem Wasser |
1x wöchentlich (Dauerreise) |
Mit Sanitärzusatz behandeln |
Monatlich (bei Nutzung) |
Intensive Reinigung mit Tankreiniger |
Nach längerer Standzeit |
Gründliche Desinfektion & Entlüftung |
Vor Winterpause |
Komplettentleerung + Trocknung |
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Reinigung
1. Entleerung des Fäkalientanks
· Entsorge den Inhalt ausschließlich an einer dafür vorgesehenen Entsorgungsstation.
· Spüle den Tank nach dem Auslaufen mit klarem Wasser durch (z. B. über Toilette oder Inspektionsdeckel).
2. Grobreinigung
· Fülle den Tank zur Hälfte mit Wasser.
· Bei hartnäckigen Ablagerungen: mechanische Bewegung durch Fahren oder Wackeln fördern (z. B. bei Fahrt zur Station).
3. Chemische Reinigung
· Verwende einen Fäkalientank-Reiniger, der speziell für Polyethylen geeignet ist.
· Arten von Reinigern:
o Enzymreiniger: fördern biologischen Abbau (umweltfreundlich)
o chemische Reiniger auf Basis von Ammoniumverbindungen oder Formaldehyd: sehr effektiv, aber umweltsensibel
o Zitronensäure-/Essigreiniger: leicht kalklösend, geruchsneutralisierend (sanft, aber nicht desinfizierend)
· Einwirkzeit: je nach Produkt 6 bis 24 Stunden. Anschließend gründlich mit Wasser ausspülen.
4. Reinigung der Entlüftung und Schläuche
· Entlüftungsleitungen und Aktivkohlefilter regelmäßig auf Verstopfung und Feuchtigkeit prüfen.
· Schläuche ggf. mit Schlauchbürste oder mildem Reiniger durchspülen.
5. Pflege der Dichtungen
· Kontrolliere alle Gummidichtungen an Auslass, Inspektionsdeckel und Anschlüssen.
· Pflege mit Silikonfett oder Gummipflege zur Verlängerung der Lebensdauer.
· Poröse oder spröde Dichtungen rechtzeitig austauschen.
6. Desinfektion (optional)
· Für zusätzliche Hygienesicherheit (z. B. nach Standzeiten oder bei Hitzeeinwirkung): Desinfektionsmittel wie Chlorlösung (1–2 %) verwenden. Danach gründlich ausspülen.
Empfohlene Hilfsmittel
· Sanitärzusätze (Enzymbasiert oder chemisch)
· Spülkanne / Wasserschlauch
· Reinigungsbürste / Schlauchbürste
· Handschuhe
· Silikonfett für Dichtungen
· Aktivkohlefilter (zum Austausch)
· Entlüftungsadapter oder Druckluftanschluss (zur Freispülung)
Was du nicht tun solltest
· Keine hochkonzentrierten Haushaltsreiniger verwenden (können das Material angreifen)
· Keine abrasiven oder scheuernden Werkzeuge (kratzen die Innenwand auf – Biofilm haftet stärker)
· Keine Verwendung von Feuchttüchern, Ölbindern oder aggressiven Lösungsmitteln
· Nicht mit Heißwasser über 60 °C befüllen (kann Tankmaterial verformen)
Tipps für langfristige Hygiene
· Verwende spezielle Toilettenpapiere, die sich leicht zersetzen (z. B. 1-lagig, für Campingtoiletten geeignet).
· Nach jedem Entleeren ca. 1–2 Liter Wasser + Sanitärzusatz in den leeren Tank geben – das hilft gegen Rückstände beim nächsten Benutzen.
· Lüfte den Tank nach Entleerung und Reinigung über Nacht, bevor du ihn verschließt.
· Bei Nichtnutzung (z. B. Winterpause): Tank vollständig entleeren, reinigen und trocken lagern.
Fazit
Ein sauberer, gepflegter Fäkalientank ist der Schlüssel zu einem geruchsfreien, hygienischen und langlebigen Sanitärsystem im mobilen Einsatz. Durch regelmäßige Reinigung mit den richtigen Produkten, eine fachgerechte Pflege der Dichtungen und ein bewusster Umgang mit dem System lassen sich viele typische Probleme vermeiden. Mit wenigen, aber konsequenten Pflegeschritten verlängerst du die Lebensdauer deines Tanks und erhältst dauerhaft einen hohen Komfortstandard – egal ob auf Reisen, auf dem Boot oder im Tiny House.
14. Fazit: Welcher Fäkalientank passt zu Ihnen?
Die Wahl des richtigen Fäkalientanks ist eine Entscheidung, die maßgeblich über den Sanitärkomfort, die Autarkie und die Hygiene während Ihrer Reisen oder bei stationären Einsätzen entscheidet. Wie in den vorangegangenen Kapiteln ausführlich erläutert, hängt der optimale Tank nicht allein vom Volumen in Litern ab, sondern von einer Vielzahl von Faktoren: Fahrzeugtyp, Nutzungsverhalten, Einbausituation, gesetzliche Anforderungen, persönliche Komfortwünsche und nicht zuletzt die langfristige Wartungsfreundlichkeit.
Im folgenden Fazit fassen wir alle zentralen Überlegungen zusammen und geben Ihnen eine klare Orientierungshilfe, welcher Fäkalientank zu Ihnen und Ihrem Einsatzzweck passt.
Für wen eignet sich welcher Tanktyp?
1. Wohnwagen-Besitzer mit gelegentlicher Nutzung
· Empfohlener Tank: Kassettentoilette mit 15–25 Liter entnehmbarem Tank
· Warum?
Kompakt, leicht zu entleeren, ideal für Wochenendtrips und Campingplätze mit Sanitärinfrastruktur.
· Herstellerempfehlung: Thetford C-Serie
2. Wohnmobilfahrer mit hohem Autarkieanspruch
· Empfohlener Tank: Festeinbautank mit 60–100+ Liter, ggf. Unterflur
· Warum?
Lange Standzeiten, seltene Entleerung notwendig, hygienischer Komfort
· Optionale Features: Zerhacker, Füllstandsanzeige, Aktivkohlefilter
· Herstellerempfehlung: Oceantec, Osculati
3. Selbstausbauer und Expeditionsfahrzeuge
· Empfohlener Tank: Modularer Tank (30–120 Liter) mit flexibler Anschlusskonfiguration
· Warum?
Anpassung an individuelle Fahrzeuggeometrie, robuste Materialien
· Wichtig: genaue BxLxH-Abmessungen, nachrüstbare Komponenten
· Herstellerempfehlung: Oceantec, individuelle Maßanfertigung
4. Bootsbesitzer
· Empfohlener Tank: Marineresistenter Polyethylen-Tank (30–80 Liter)
· Warum?
Korrosionsschutz, Salzwasserbeständigkeit, geruchsdichte Entlüftung entscheidend
· Optional: Zerhackerpumpe, 12V-Druckpumpe
· Herstellerempfehlung: Osculati
5. Tiny Houses oder stationäre Nutzung (z. B. Baustelle, Events)
· Empfohlener Tank: Großvolumiger Tank (100–300 Liter) mit DIBt-Zulassung
· Warum?
Hohe Nutzerfrequenz, klare Entsorgungsanforderungen, gesetzliche Vorgaben
· Wichtig: einfacher Zugang, robuste Anschlüsse, zertifizierte Ausführung
· Herstellerempfehlung: CEMO, Oceantec (DIBt-Modelle)
10 Fragen zur Entscheidungsfindung
Wenn du unsicher bist, welcher Fäkalientank am besten zu dir passt, helfen dir diese Fragen:
1. Wie viele Personen nutzen die Toilette regelmäßig?
2. Wie lange willst du autark stehen können?
3. Hast du Zugang zu häufigen Entleerungsmöglichkeiten?
4. Ist Platz für einen festen Einbau vorhanden (Unterflur, innen, doppelter Boden)?
5. Wie viel Gewicht kannst oder willst du zuladen?
6. Möchtest du den Tank selbst installieren oder vom Fachmann einbauen lassen?
7. Legst du Wert auf Zubehör wie Zerhacker, Füllstandsanzeige oder Filter?
8. Brauchst du eine behördliche Zulassung (z. B. DIBt)?
9. Wie wichtig ist dir eine möglichst wartungsfreie Lösung?
10. Welches Budget steht dir zur Verfügung – einmalig oder langfristig (inkl. Pflege)?
Entscheidende Kriterien in der Zusammenfassung
Kriterium |
Wichtig für ... |
Volumen (Liter) |
Autarkiezeit, Entleerungshäufigkeit |
Maße (BxLxH) |
Einbauraum, Gewichtsbalance, Zugänglichkeit |
Material (PE, GFK) |
Langlebigkeit, Dichtheit, Reinigung |
Auslassposition |
Komplette Entleerung, einfache Bedienung |
Entlüftungssystem |
Geruchsdichte, Hygiene, Gasdruckausgleich |
Zulassung (DIBt) |
Gewerblicher oder öffentlicher Einsatz |
Zubehör (Zerhacker etc.) |
Komfort, Nachrüstbarkeit, Erweiterbarkeit |
Herstellerqualität |
Ersatzteilverfügbarkeit, Beratung, Langzeitnutzen |
Empfehlung: Qualität vor Sparen
Ein hochwertiger Fäkalientank ist eine Investition in Komfort, Sicherheit und Autonomie. Es lohnt sich, auf Qualität zu achten – insbesondere bei:
· Dichtungen und Anschlüssen
· Wandstärke und Materialgüte
· Geruchsschutz und Entlüftung
· Kompatibilität mit dem Fahrzeug / System
Ein gut gewählter und gepflegter Tank hält problemlos 10 Jahre oder länger und ist ein verlässlicher Begleiter auf jeder Reise oder im täglichen Betrieb.
Fazit
Welcher Fäkalientank zu Ihnen passt, hängt von vielen Faktoren ab – aber eines ist sicher: Ein durchdachtes, hochwertiges System zahlt sich immer aus. Ob für kurze Wochenendtrips, lange Offroad-Reisen, den maritimen Alltag oder professionelle Anwendungen – für jede Anforderung gibt es die passende Lösung. Wer Komfort, Geruchsfreiheit und Autarkie schätzt, kommt um einen leistungsfähigen Fäkalientank nicht herum.